AXAMENTA - Ever-Arch-I-Tech-Ture
Mehr über Axamenta
- Genre:
- Progressive Dark Metal
- Label:
- Shiver Records
- Release:
- 26.05.2006
- Incognation
- Demons Shelter Within
- Ashes To Flesh
- A Nation In Atrophy
- The Midnight Grotesque
- Prophet Set To Witness
- Ever-Arch-I-Tech-Ture
- Threnody For An Endling
- Ravager 1.6.6.3.
- Of Genesis And Apocalypse
- Foreboding
- Shackles Cross
- The Omniscient
Ich habe ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer, wie sich Prog-Ikone Daniel Gildenlöw von PAIN OF SALVATION auf diese CD verirrt hat, sticht sein Gastbeitrag in der Ballade 'Threnody For An Endling' inmitten der anderen, größtenteils von Peter Meynckens' Shouts begleiteten Stücke doch hervor wie ein schneeweißer Eisberg inmitten einer pechschwarzen See. Diese Kollaboration ist ähnlich obskur wie die von SATARIEL und (Ex-?)CANDLEMASS-Doomkopf Messiah Marcolin auf "Phobos And Deimos", wobei der Mönchskutten-Fetischist dort in mehreren Tracks und zum Teil gleichzeitig mit SATARIEL-Hauptsänger Pär Johannsson vertreten war, während Gildenlöw hier nur ein Mal als Einzelkämpfer agiert. Besagte Ballade könnte allein wegen dessen unverwechselbarer Stimme auch auf jeder Scheibe seiner Stammformation stehen, ist aber kaum repräsentativ für AXAMENTAs zweite Veröffentlichung "Ever-Arch-I-Tech-Ture" - ein Konzeptalbum übrigens, bei dem die Story allerdings nichts groß zur Sache zu tun scheint (ich bin aus den Lyrics jedenfalls nicht so recht schlau geworden). Die Belgier sollen in den letzten drei Jahren einen großen Entwicklungsschritt hin zu einer technischeren und progressiveren Ausrichtung gemacht haben, was ich mangels Kenntnis des Debüts so stehen lassen muss.
Den Brückenschlag zwischen 'Threnody ...' und dem überwiegenden Rest des Silberlings bildet das abwechslungsreiche 'Ashes To Flesh' mit seinen melodischen Gitarrensoli, dem wundervollen, an BORKNAGAR oder ARCTURUS erinnernden klaren Refrain und dem verträumten Akustik-Klampfen-Ende. Und vielleicht auch der an dramatische Filmmusik erinnernde instrumentale Titeltrack und das kurze Zwischenstück 'Foreboding'. Auf jeden Fall aber die finale Düster-Hymne 'The Omniscent', in dessen gesprochenen Passagen Peter eine gute Gildenlöw-Interpretation abliefert und die durchaus als härtere Version von PAIN OF SALVATION durchgeht.
Die darkmetallischeren Stücke sind jedoch keinesfalls minderwertig. 'Incognation' enthält bombastische Orchester-Samples und erinnert (wie auch 'The Midnight Grotesque', das 8-Minuten-Epos 'Of Genesis And Apocalypse' sowie 'Shackles Cross') an CRADLE OF FILTH, wobei es mir vor allem das Zusammenspiel von Schlagzeuger Tom van Oosterwijck und den beiden Riffmonstern Sven Deckers (der auch die Bass-Spuren eingespielt hat) und Ian van Gemeren sehr angetan hat. 'Demons And Shelter' fügt noch etwas MOONSPELLsche Dunkelheit hinzu, während 'A Nation In Antrophy' zwischendrin DIMMU BORGIRsches Doublebass-Geschütz auffährt. 'Prophet Set To Witness' beinhaltet den Groove der letzten GRAVEWORM, und 'Ravager 1.6.6.3.' thrasht und bolzt bis auf den kurzen melodischen Zwischenteil ziemlich derbe voran.
Fans der Referenzbands können hier eigentlich nichts falsch machen - außer vielleicht PAIN OF SALVATION-Proggies. Im mittlerweile unvermeidlichen myspace kann man übrigens in vier Songs reinhören - auch in das trotzdem sehr wundervolle 'Threnody For An Endling'. Und dass drei der vier dort angebotenen Werke die ruhigsten von "Ever-Arch-I-Tech-Ture" darstellen, lässt irgendwo tief blicken ...
Anspieltipps: Incognation, Ashes To Flesh, Ravages 1.6.6.3., The Omniscent
- Redakteur:
- Elke Huber