AYABIE - Spring Tour '07 - Ecumenical Image (Live-DVD)
Mehr über Ayabie
- Genre:
- Visual Kei/ JapanHardrock
- Label:
- CLJ Records
- Release:
- 13.07.2007
- Ecumenical Image
- Brownie
- 0010
- Shine
- Sakuramau Kisetsuni
- Ancient-Tree
- Senjou Camera Man To Saigo
- Honey Flavor
- Masquerade
- Miss Santa Claus
- Kontonohanoru
- B.L.C.
- Nanairono Sorano Okutabu
- Hoshifuru Ohanashi
- Sendanwa Futabayori Kanbashi
- Lapis Lazuli
- Hinata
- Mefish No Uta, Koigarano Suihou
- AZ
- Kimino Koeto Yakusoku
- Off Shot
- Message From Mumin Sama
Japan und die moderne Musik. Rockmusik, naja, Metal naja, Core, jepp, und Postrockige Sachen sehr gut. AYABIE sind ein Kunstprojekt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Darüber verrät die DVD einiges. Interessant zu sehen, wie in Japan die heimische - meist weibliche - Kundschaft unterhalten, beschworen und, gelinde gesagt, manipuliert wird. Da wird in kurzen Einspielungen versprochen: "Ich gebe mir Mühe! Richtig Mühe! Wirklich!". Da erzählt Sänger Aio kurze Episoden, die irgendwie lustig sein müssen, denn nach jedem Satz jauchzt die sitzende Fanschar hörbar auf.
Ein anderer Kulturkreis, ein anderes Lachen. Zu den veröffentlichten Alben werden parallel Live-DVDs mit rausgeschoben, was den gesamten Marktauftritt visuell unterstützen soll. Ob dabei die Platzierung 56 in Schweden und 63 in Finnland ein wahrer Erfolg ist, das bleibt jedweder eigenen Bewertung überlassen. Seit 2004 jedoch ist AYABIE vorwiegend im Heimatland Japan zu relativem Ruhm gekommen. Hier wurde das letzte Konzert in Tokio vom April 2007 mitgeschnitten, in einer Halle im Stadtteil Takadanobaba, die nach einer Fruchtbrause benannt ist.
Andere Sitten, andere Sänger, anderes Geschäft. Der Vokalist nimmt sich Zeit, ganz offen PET-Flaschen in die Höhe zu halten, "coole" Statements und Konsumierungsaufrufe mit seiner Bekanntheit direkt zu verknüpfen. Das ist ungefähr so, als würden DIE APOKALYPTISCHEN REITER Tomatensaft-Behältnisse schwingen, und befehlen, "Trinkt das! - Das ist wie Blut - aargh!" Auf jeden Fall wandeln hier ganz urban und g'scheit gestylte Figuren auf und ab, bearbeiten das ihnen zugewiesen Instrument, wirken sehr androgyn und reißen aber nicht so richtig an der Stulle. Viele diverse kleine Kleidungsstücke zieren die zierlichen Körper der Japan-Röcke(r), die Stimme drängt laufend sich über das solide Spiel der vier anderen Wuschelschöpfe.
Der Sound ist typisch perfektionisten-hallisch: Ein großer Raum, viel Technik, wenig Seele. Die Musiker, jeder verkörpert einen eigenen Charakter, wandern auf der Bühne, flippen ab und zu mal aus, ansonsten wird der zugewiesene Bühnenplatz eingehalten. Man muss wahrscheinlich ausgewiesener Visual-Kei–Fan sein, dann fasziniert einen diese Live-DVD - und wahrscheinlich auch im Zielgruppenalter. Ja, auch die BRAVO nutzt den J-Rock-Hype (falls es den je gegeben hat): "Visual-Look-Book: So sweet sind Ayabie!" - wie auf der Seite der Münchener Teenie-Gazette zu lesen ist.
Na dann. Fröhliches Stylen. Für Nebenbei und zum Staunen über Japan an sich.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben