AYDRA - Hyperlogical Non-Sense
Mehr über Aydra
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- MDPR
- Release:
- 17.06.2024
- Vortex Of Desire
- Hyperlogical Non-Sense
- Inside The Insane Man
- Creator Of Inner Cosmos
- Mental Pattern Of Rebirth
- Master-Enemy
- Pulse
- Prelude To...
- Strobos
- Mind Blast
Zwischen guten Ideen und fehlender Geradlinigkeit.
Die 1986 gegründete Technical-Death-Metal Formation AYDRA aus Italien veröffentlichte im Jahr 2004 das Album "Hyperlogical Non-Sense". Das hier vorliegende Werk ist nun die Neuauflage dieses Albums, allerdings nun mit zehn anstatt mit elf Titeln, sprich ohne 'Re-Pulse'. Ich muss gestehen, dass ich die Band bis vor kurzem nicht kannte und dass ich rein zufällig über diese Wiederveröffentlichung gestolpert bin. Ich werde deshalb auch nicht detailliert darauf eingehen, wo genau die Unterschiede zwischen Erst- und Wiederveröffentlichung liegen, sondern einfach nur die Musik an sich und meine Eindrücke schildern.
Anzusiedeln ist das Ganze im Technical Death Metal, welcher in meinen Ohren aber auch ziemlich progressiv daher kommt. Eines ist ab der ersten Minute klar: Hier geht es definitiv nicht schnurstracks geradeaus, nein ganz im Gegenteil: Hier wird auch mal der musikalisch kompliziertere Pfad eingeschlagen, jede Kurve wird mitgenommen und anstatt Abkürzungen wird auch durchaus der musikalische Umweg gewählt. Die Songs befinden sich stets im Wandel und wabern nicht einfach vor sich hin, melodische Parts wechseln sich mit Geballer und wirklich ausufernden wilden Soli ab, während Tempowechsel stets zum guten Ton gehören. Gesanglich wird hier ein Screaming-Feuerwerk abgefeuert, ab und zu auch mal eine eher growlige Variante, was genauso wie das komplexe Instrumentalkonstrukt für ordentlich Variation sorgt.
Ich persönlich finde ja Metal und auch Rock, welcher sehr technisch und verspielt ist, per se nicht schlecht; ganz im Gegenteil, in der Liste meiner Lieblingsbands befinden sich tatsächlich einige Vertreter dieser Spielarten. Doch was ich im Fall von "Hyperlogical Non-Sense" ganz ehrlich und offen gestehen muss, ist, dass ich ein wenig mehr Geradlinigkeit und vielleicht auch mal den ein oder anderen lang gezogenen Groovepart wirklich schwerstens vermisse. Genauso wünschenswert gewesen wäre es, wenn die Band mal eine Melodie etwas mehr ausgespielt hätte anstatt nach kurzer Zeit wieder in den nächsten frickeligen Part überzugehen. Diese Punkte sorgen dafür, dass das Album für mich persönlich deutlich an Eingängigkeit und Wiedererkennungswert einbüßt. Es fällt schwer, einmal einen Part oder eine Melodie im Kopf zu behalten; eine Ausnahme stellt mein persönlicher Favorit 'Inside The Insane Man' dar. Ansonsten ist es auch nach mehreren Hördurchläufen nicht wirklich leicht, sich das Material einzuprägen.
Doch genug gemeckert. Kommen wir einmal zu den positiven Aspekten und zu dem Punkt, warum das Ganze in meinen Ohren kein schlechtes Album ist: Technisches Können, Kreativität und Abwechslung werden hier großgeschrieben, was schon mal ein paar Punkte wert ist, hinzu kommen mit 'Hyperlogial Non-Sense', 'Inside The Insane Man' und 'Creator Of Inner Cosmos' insgesamt drei wirklich starke Titel. Hinzu gesellen sich die ganzen guten Ideen, die immer wieder aufblitzen, doch dann leider von der fehlenden Eingängigkeit und den nicht ausgespielten Melodien überschattet werden.
Meiner Meinung nach steckt hier wirklich beachtliches Potenzial drin: Es darf ruhig technisch, komplex und proggy sein, doch ein paar Ohrwurmmelodien oder mehr groovige Parts würden hier wirklich einen großen Unterschied ausmachen, und zwar im positiven Sinne. Zusammengefasst ist zu sagen, dass die Scheibe absolut keine schlechte ist, doch sie könnte durch die Umsetzung der zuvor angesprochenen Punkte auch um einiges besser sein, zumindest in meinen Ohren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Kevin Kleine