AYTHIS - Celestial Exile
Mehr über Aythis
- Genre:
- Dream Pop
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.06.2024
- The Endless
- Magnetic
- Moonsong
- Between Worlds
- Solar Waves
- Celestial Exile
- Nightwalker
- Dustfall
Ein wenig intensiver als "Lost Lighthouse".
Im Vergleich zum zeitgleich veröffentlichten "Lost Lighthouse" klingt "Celestial Exile" ein wenig lebendiger - das kann man nach der ersten Begutachtung schon einmal festhalten. Die Songs generieren mehr Tiefe, die melancholischen Parts wirken intensiver, gleichzeitig ist Frontdame und Protagonistin Carline van Roos mit ihrer elegischen Stimme nun aber auch ein ganzes Stück präsenter. Gab es auf dem Zwillingsalbum noch einige leicht orientierungslose Arrangements mit vermeintlich abruptem Abbruch, kostet die niederländische Künstlerin die Stimmungen auf "Celestial Exile" durchaus intensiver aus, gibt sich und ihren Songs einfach viel mehr Raum und schafft allgemein eine viel nachhaltigere Wirkung in all diesen epischen Klangflächen, die sie in den acht Kompositionen zeichnet.
Schaut man allerdings auf den allgemeinen kompositorischen Ansatz, sind die Unterschiede eigentlich nur marginal. Die Synthies bewahren sich ihre stille Erscheinungsform, die Sängerin drängt sich nicht allzu weit in den Vordergrund und gibt den verträumten Soundscapes den Vortritt, und auch die reduzierten Ethno-Komponenten schlagen nur minimal durch, wenngleich hier die Nähe zu namhaften Künstlern wie ENYA dann doch eine Spur präsenter sind. Der Opener 'The Endless' und auch das dezent doomige 'Moonsong' setzen zeitgleich ein paar Percussions ein, um die Dynamik anzukurbeln, dadurch aber auch die Spannung neu anzufeuern. Dennoch bleibt die Grundstimmung vergleichbar, vielleicht nicht direkt identisch, aber auch nicht mit der differenzierten Distanz zu "Lost Lighthouse", was angesichts der Qualität des Materials allerdings völlig in Ordnung geht.
Sollte man sich also in die Welt von AYTHIS, respektive der von Carline van Roos, etwas schneller einfinden wollen, ist "Celestial Exile" zum Auftakt eher empfohlen. Im Doppelpack bekommt man allerdings ein träumerisches, abendfüllendes Programm, das Freunde der Dream-Pop-Materie sicherlich gut unterhalten dürfte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes