AYUSH KUMAR PROJECT - Millennial Dream
Mehr über Ayush Kumar Project
- Genre:
- Shoegaze / Post Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.02.2024
- Desiderium
- A Letter To Another World
- Between The Ocean And Horizon
- Elpida
- Story Of An Eye
- Millennial Dream
- Devolution 2.0
Coole Ideen in zu kurze Snippets verpackt!
Ayush Kumar hat in den vergangenen beiden Jahren eine Vielzahl digitaler Singles veröffentlicht und wird an dieser Vorgehensweise mit großer Wahrscheinlichkeit auch zukünftig festhalten. Insofern verwundert es auch nicht, dass die neue EP des indischen Musikers eher so wirkt, als wolle der Künstler aus Mumbai lediglich ein paar Schnipsel seines bisherigen Schaffens veröffentlichen, die jedoch in keinem direkten Zusammenhang stehen.
Unter diesen Voraussetzungen wundert man sich auch nicht, dass "Millennial Dream" gelegentlich den Charakter einer Compilation einnimmt, auf der die einzelnen Bestandteile zwar eine enge Verknüpfung haben, die aber über keinen konzeptionellen Hintergrund verfügt, sondern sich ein wenig mühsam durch die musikalische Gedankenwelt des Musikers bewegt, um irgendwo zwischen Shoegaze, Post Rock und melancholischem Gothic Rock einen Anker zu legen. Problematisch dabei: so toll die Melodien und die Performance der Gastsängerin für "Millennial Dream" auch sein mögen, so unfertig wirken einzelne Songs, weil sich Kumar nicht die Zeit nimmt, die Kompositionen weiter reifen zu lassen. Gerade zum Ende hin sind Nummern wie 'Story Of An Eye' und 'Between The Ocean And Horizon' ein wenig abrupt ans Ziel gebracht, wobei die Arrangements ihren Spannungsbogen theoretisch noch viel weiter dehnen könnten. Und dieser Umstand treibt einen immer breiter werdenden Spalt zwischen dem eigentlichen Potential des AYUSH KUMAR PROJECT und dem effektiven Output dieser EP.
Eigentlich hätte es nämlich ganz einfach sein können. Die hohen weiblichen Vocals und der Post-Rock-Untergrund der Songs passen sehr schön zusammen, die melancholischen Klangflächen erzeugen feine Kontraste, doch in den Augenblicken, in denen die Versatzstücke zu einer eleganten Symbiose kulminieren könnten, verabschiedet sich der jeweilige Song wieder und leitet in den nächsten Schnipsel über. Und das funktioniert auf lange Sicht dann einfach nicht - so interessant und spannend der Grundstock des Materials auch klingen mag!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes