AZRATH 11 - Ov Tentacles And Spirits
Mehr über Azrath 11
- Genre:
- Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Punishment 18
- Release:
- 22.02.2013
- Awaiting The Inexorable (Intro)
- Emblem Ov Primordial Tides
- Enraging The Water Spirit
- Maelstrom Descent
- Domination Of The Streams
- Surge
- Sunset Ov The Abysmal Embrace
- Beholding The Oceans
- Let The Realms Rise
- He who Dwells The Depths
- God Ov Emptiness (Morbid Angel Cover)
Da halte ich mich lieber an die Vorbilder...
Mit "Ov Tentacles And Spirits" bringen die Italiener AZRATH 11 ihr zweites Album raus, auf dem laut Info "Darkened Epic Death Metal" zu hören sein soll. Nunja, so fett das klingt, geboten wird angeschwärzter Death Metal, irgendwo bei dem polnischen Triumvirat BEHEMOTH - VADER - HATE oder auch MORBID ANGEL zu verorten. Theoretisch also wirklich eine Mischung, die Gottstatus erreichen kann und düster und episch as fuck ist, vorausgesetzt, man versteht man es, die monolithische Schwere des Death Metal in die kalte Atmosphäre rasenden Black Metals und umgekehrt zu transferieren.
Das gelingt AZRATH 11 aber nur bedingt. Klar, das Primärziel ist deutlich: prinzipiell sägt, mörtelt und presslufthämmert (wir wollen ja mal "aufm Bau" bleiben) das hier an allen Enden. Und trotzdem ist man oft darauf bedacht, Abwechslung zu schaffen. Es wird nicht das ganze Album auf 3000bpm durchgeblastet und man bedient sich auch diverser anderer Register. So bewegt sich 'Domination Of The Streams' gnädigerweise auch mal eher in Midtempobereichen mit einigen Synthibläsern, die etwas an alte NILE erinnern (und auch noch mal am Ende von 'He Who Dwells The Depths' auftauchen dürfen) oder schleppt sich durch 'Beholding The Oceans', welches mit leicht entrücktem Klargesang überraschen kann. Der Gesang ist variabel, es gibt Growls in verschiedenen Schattierungen, die gerne noch von höheren Shouts begleitet werden. Man hat sich sichtlich Mühe gegeben, abwechslungsreiche Strukturen zu integrieren, es gibt auch das eine oder andere (eher unspektakuläre) Solo, aber trotzdem schaffen es AZRATH 11 in ihren Songs leider nicht wirklich, jene genialen, mitreißenden Spannungsbögen aufzubauen wie z.B. BEHEMOTH - an denen man sich so deutlich orientiert - und das schon gar nicht über Albumlänge. Daneben gibt es auch noch solch dramaturgischen Totalausfälle wie das vollkommen deplazierte Drumsolo in 'Surge'. Dabei sollte man sagen, dass Drummer Asmodeys Draco Dvx (Bääm!) eigentlich einen mehr als amtlichen und respektablen Job an der Schießbude abliefert, so wie alle Bandmitglieder ihre Instrumente anscheinend gut beherrschen. Bloß kommt meines Erachtens nach die Schlagzeugarbeit durch den heftig komprimierten, drucklosen Sound der Drums nicht wirklich zum tragen, da Bassdrum, Snare und Toms irgendwie alle gleich klingen. Abschließend wird noch eine Coverversion des MORBID ANGEL-Songs '11 God Ov Emptiness' dargeboten.
So richtig schlecht ist das zweite Album von AZRATH 11 "Ov Tentacles And Spirits" also auf keinen Fall geworden. Aber gemessen an den großen Vorbildern, an denen man sich noch allzu deutlich orientiert bei gleichzeitig nicht besonders tollem kopieren, überzeugt das nicht so richtig. Wer also (verständlicherweise) kaum das nächste BEHEMOTH-Album erwarten kann und die erst vor kurzem erschienene "Solarflesh" von HATE (unglaublicherweise) jetzt schon tot gehört hat, kann sich ja an diesem Langspieler hier versuchen. Alle anderen sind mit warten auf BEHEMOTH oder kauf respektive einem abermaligen Durchlauf der HATE besser bedient.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Christian Schwarzer