BABY GRACE - The Divine Principle Of Dancecore
Mehr über Baby Grace
- Genre:
- Rock Pop
- Label:
- Flotainment
- Public Purgatory
- God Is
- The Chosen Ones
- Inverted Inquisition
- Trouble Kid
- Gemini
- P.O.W.
- Unreproachful Giver
- Killing Gods
- Time Of The Beggars
BABY GRACE aus dem Großraum Aachen spielen eine nicht alltägliche Mischung aus Rock, Pop, einer Prise Funk und einem HipHop-Schlagzeug. "The Divine Principle Of Dancecore", der Album-Titel des zweiten Werkes der Band, beschreibt dann auch laut Bandinfo am besten den Sound der Band. Nicht nur der Sound ist ungewöhnlich, sondern auch die Tatsache, dass mit Thomas Schwabe ein Schriftsteller die Texte für die Band verfasst, und kein herkömmliches Bandmitglied. Textlich ist man mit der Suche nach einem göttlichen Prinzip, einer Idee oder einer Ideologie bzw. der Negierung derselben befasst. Sängerin Julita Elmas gibt den vor allem durch Gitarren und Keyboards beherrschten und doch sehr unterschiedlich klingenden Songs eine gemeinsame Farbe.
Obwohl die meisten Songs mit rockuntypischen Elementen vermengt sind, haben fast alle einen ordentlichen Groove. Den im Infoblatt erwähnten "fetten tanzbaren Rock" kann ich allerdings nur stellenweise finden. 'Inverted Inquisition' wird von einem satten Rockriff getragen, während 'Trouble Kid' einen dunklen, aber sehr mächtigen Refrain aufweist, der mich leicht an U2 erinnert. 'Gemini' hingegen fängt wie ein Filmsoundtrack an, um dann wie eine hochdramatische Popballade weiterzugehen, ohne jedoch die dafür gängigen Muster und Klischees zu bedienen. Bei 'Unreproachful Giver' kann Sängerin Julita ein breites Spektrum an stimmlichen Qualitäten zeigen. Von verträumten bis zu dramatischen Rockklängen ist alles vertreten. Das finale und schleppende 'Time Of Beggars' ist dann auch nur scheinbar das Ende der CD. Ein paar Minuten Stille folgt noch ein "Hidden Track", ein abgefahrenes Fast-Instrumental, das sich gegenüber dem regulären Material nicht zu verstecken braucht, sondern sich nahtlos anfügt. Betrachtet man die gesamte CD, so fällt mir beim besten Willen kein Act ein, mit dem man BABY GRACE großartig vergleichen kann, was natürlich ein eindeutiges Plus für BABY GRACE darstellt.
Fazit: Für den "normalen" Heavyfan wohl aufgrund ausgiebiger Ausflüge in artfremde Gefilde wohl eher weniger geeignet, so kann BABY GRACE allen aufgeschlossenen Musikfreunden durchaus kurzweilige Stunden verschaffen, denn der unverwechselbare Sound der Band beinhaltet viele Facetten, so dass für fast jeden etwas dabei sein sollte. "The Divine Principle Of Dancecore" ist ein sehr unterhaltsames und abwechslungsreiches Album, das aber für manche sperrig und schlicht zu ungewöhnlich sein kann. Es ist eher für den intensiven Musikgenuss als für den beiläufigen Musikkonsum z.B. im Autoradio geeignet.
Anspieltipps: God Is, Trouble Kid, P.O.W.
- Redakteur:
- Martin Stark