BABY LOU - Fresh Water In A Dirty Glass
Mehr über Baby Lou
- Genre:
- Indie
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 141 Records (New Music Distribution)
- Release:
- 21.10.2011
- Aqueduct
- Fresh Water In A Dirty Glass
- Every Knee Shall Bow
- Smile For The Camera (Yes, Sir)
- Mr. Woodworm
- Tennis
- The Airforce One Is Landing In My Bed
- Hoist The Sails
- The Smell Of Plastic / 3649
- The Future Plan
- Where Are Those Lifeguards When You Need Them
- The New Dress
- The Old Fire
Eigenwilliger Indie-Mix zwischen Punk, Pop und Crossover
Acht Jahre lange haben sich BABY LOU auf den Bühnen unseres Landes als unkonventioneller Indie-Act verkauft - und acht Jahre lang hat lediglich ein Insider-Publikum von diesem sehr eigenwillig musizierenden Bandprojekt Notiz genommen. Mit dem Release des ersten offiziellen Longplayers stehen die Zeichen nun jedoch auf Sturm; und da BABY LOU mit ihren frischen Kompositionen und ihrem ziemlich verqueren Ansatz, alternative Rocksongs zu schreiben, eine Menge Innovatives in die Szene stecken, sollte sich das Ganze auch relativ bald bezahlt machen.
"Fresh Water In A Dirty Glass" hat phasenweise die Unbeschwertheit des ersten BILLY TALENT-Albums, zieht Kraft aus den progressiven Songwriting-Ausflügen von Bands wie THE MARS VOLTA und AT THE DRIVE-IN, besitzt derweil die Frechheit einer Pop-Punk-Combo, fühlt sich aber auch in fast schon kitschig-balladesken Regionen wohl. Alles scheint erlaubt, solange es nur frech, frisch und fröhlich klingt, und in diesem Rahmen entpuppen sich BABY LOU als eine der kreativsten Gruppen, die in der jüngeren Vergangenheit auf den Markt gedrängt wurden. Mit wilden, kontrolliert-hektischen Stücken wie 'Hoist In The Sails' und 'Smile For The Camera (Yes Sir)' und eingängigem Material wie 'Where Are Those Lifeguards When You Need Them' und 'The Future Plan' trifft man einfach genau ins Schwarze, bricht mit einigen Grenzen, zeigt sich unwiderstehlich experimentierfreudig, verlässt jedoch nicht den Heimathafen des Indie-Rocks, der das Material trotz allen unterschiedlichen Ansätzen zusammenhält.
Was "Fresh Water In A Dirty Glass" womöglich noch zu einem Problemfall machen könnte, sind die teils rapiden Sprünge zwischen den verschiedenen Stimmungen, die BABY LOU auf ihrem neuen Silberling zu vermitteln gedenken. Wenn einem einerseits Punk-Gitarren um die Ohren fliegen, im nächsten Moment dann ein stilles Arrangement die Runde macht, nur um später von fast sschon poppigem Kleister überrascht zu werden, ist das erst einmal gewöhnungsbedürftig. Allerdings wahren BABY LOU einen übergeordneten Spannungsverlauf, der dieses Album niemals an den qualitativen Abgrund drängt. Wenn sich Independent Music so definiert wie hier, dann spreche ich ein Hoch auf die Unabhängigkeit in diesem gefesselten Busineess aus!
Anspieltipps: Smile For The Camera (Yes Sir), Hoist The Sails, Where Are Those Lifeguards When You Need Them
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes