BABYLON BOMBS - Babylon`s Burning
Mehr über Babylon Bombs
- Genre:
- Hard Rock / Sleaze
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Deaf&Dumb/Soulfood
- Release:
- 23.10.2009
- Liberation
- Babylon`s Burning
- Resurrection Love
- Nobody`s Home
- Angel Eyes
- It`s Alright
- Anywhere The Wind Blows
- Winding Road
- Rattle My Bones
- Shine On
- Goodbye Good Luck
- Fade Away
Gute-Laune-Platte ganz im Zeichen von Hardrock und Sleaze.
Bitte nicht noch eine Teenie-Klischee-Rockband, die auf dicke Hose macht. Das sind so die ersten Gedanken, die einen bei der anfänglichen Betrachtung des Covers durch den Kopf gehen. Wie so oft trügt der Schein und in diesem Falle entpuppt sich der Sound der Schweden vielmehr als coole Mischung aus Hardrock und Sleaze, der hier und da ein paar Elemente aus Blues und Country beinhaltet. Bis auf einige Ausnahmen ist der Härtegrad, im Vergleich zum Vorgänger-Album, wesentlich erhöht worden, was dem Vierer überaus gut zu Gesicht steht. Melodische Stücke, coole Gitarrenriffs und ein toller Gesang sind die Stärken dieser Platte. Die Spielfreude des Quartetts überträgt sich rasch auf den Hörer, der schnell merkt, mit welcher Unbeschwertheit sich die Jungs durch das Album zocken. Diese guten Fakten täuschen jedoch nicht darüber hinweg, dass nicht jeder Song ein Hit ist und völlig begeistert. Gut, das haben andere Alben auch nicht und für diese Scheibe sieht es in dieser Hinsicht ganz gut aus. Dafür wildern sie musikalisch gern mal bei den Kollegen von MÖTLEY GRÜE oder GUNS'N'ROSES. Ab und an klingt es hier und da nach BON JOVI, gerade wenn die charttaugliche Ecke angesteuert wird und es ein weniger poppiger wird.
Die besten Geniestreiche lässt der Vierer gleich am Anfang mit 'Liberation' und 'Babylon Burning' vom Stapel, wobei letzterer Song mit seinem Refrain verdächtig stark in Richtung Ohrwurmqualität geht. Flott gespielt mit schön viel Druck, machen die beiden Lieder richtig viel Spaß. Ordentlich gerockt und das im Stil der Achtziger Jahre wird bei 'Shine On', was mit den Streichern gegen Ende ein geniales Arrangement hat. 'Goodbye Good Luck' ist noch ein wenig aggressiver und man erwischt sich sehr schnell beim Mitsingen des Refrains. Dagegen sind die radiotauglichen Nummern eher unspektakulär - wenn auch nicht schlecht gemacht. Das ruhige und countrymäßig angehauchte 'It`s Alright' trieft nur so von GUNS'N'ROSES-Anleihen und ist mehr als nur klischeehaft. 'Winding Road' beginnt recht verheißungsvoll mit einem Gitarrenintro, doch der Rest, und gerade der Refrain, klingen verdammt nach BON JOVI.
Insgesamt gesehen läuft hier alles rund. Und das ist vielleicht auch das Problem an der Scheibe, denn man vermisst an mancher Stelle noch ein wenig mehr die Härte des Rocks. Keine Frage, die Scheibe wartet mit tollen Stücken und gutem Songwriting auf. Selbst der Gute-Laune-Faktor ist über die Gesamtspielzeit hin präsent. Es fehlt eher an den berühmten Ecken und Kanten, um nach dem Hören zu sagen: Ja, das waren jetzt BABYLON BOMBS. Bei den härteren und gitarrenlastigen Tracks kommt das einfach besser rüber, als bei den "braven". Oder um es anders zu formulieren: Die Platte tut keinem weh, verbreitet gute Laune, aber wenn es sie nicht gäbe, würde sie auch keiner vermissen. Und das ist ein wenig bedauerlich.
Anspieltipps: Babylon`s Burning, Nobody`s Home, Goodbye Good Luck
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Swen Reuter