BAD BOY - Private Party (Re-Release)
Mehr über Bad Boy
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 19.04.2024
- Intro / Run From Yourself
- Don't Pretend
- Can't You See
- Have O The Right
- How Long
- Let Me Love You
- Come With Me
- Come A Bit Closer
- Here I Am
- Private Party
- Closin'
- You And Me Against The World
Wertvolle Neuauflage oder kitschiges Disaster?
Wenn eine Platte seit Ewigkeiten vergriffen ist und offensichtlich eine größere Nachfrage danach besteht, ist die Freude natürlich groß, dass eine Neuauflage wieder frischen Zugang verschafft. Dass der dritte Silberling aus dem Hause BAD BOY, im Original bereits 1981 veröffentlicht, allerdings nur in einer schmalen Auflage von gerade einmal 300 Exemplaren zu erneuten Ehren kommt, führt die Sache gewissermaßen ad absurdum - denn es steht zu befürchten, dass nach wie vor nicht alle Interessenten mit einem physischen Exemplar begünstigt werden können. Führt man sich das Ganze dann aber einmal zu Gemüte, mag man das Ganze wieder relativieren, denn ganz offenkundig gehört "Private Party" nicht den unverzichtbaren Sternstunden der frühen Melodic-Rock-Bewegung.
Die elf regulären Songs bewegen sich permanent zwischen poppigen Arrangements, beschwingtem 70er-Rock und einigen partytauglichen Glam-Momenten, dies jedoch in einer durchweg kitschigen Präsentation, die mehr als vier Dekaden später wohl wirklich nur noch Nostalgiker aus dem Sessel hauen dürfte. Stücke wie 'Let Me Love You', 'Can't You See' und 'Come A Bit Closer' klingen wie eine polierte Variante früherer QUEEN-Gassenhauer, wenngleich die Hooklines bei BAD BOY bei weitem nicht so gut sitzen wie bei May und Gefolge. Stattdessen hat man eher den Eindruck, die Band habe in manchen Zügen den Grundstein für so manchen Fernsehgarten-Auftritt späterer Hardrock-Combos gelegt und sich musikalisch eher unter Palmen und Sonnenschirmen gesehen als in den schweißgefülltenen Arenen dieses Planeten.
Der relativ dünne Sound tut sein Übriges dazu, dass "Private Party" tatsächlich nur für diejenigen spannend sein dürften, die damals mit der Band groß geworden sind und sich dieses Teil nicht anschaffen konnten. Von historisch bedeutendem Wert ist die Scheibe nämlich nicht, und somit ist die eingangs angesprochene 300er-Auflage schlussendlich auch völlig in Ordnung!
- Redakteur:
- Björn Backes