BAD DREAMS - Frozen Heart
Mehr über Bad Dreams
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenpressung / Just For Kicks
- Release:
- 20.03.2020
- My Mind In The Cage
- Frozen Heart
- Red Moon
- Black Wind
- The Great Escape From The Shadows
- Joy Is Your Name
Gewogen und für zu leicht befunden.<br />
Die argentinische Gruppe BAD DREAMS fing als GENESIS-Coverband an und macht seit 2014 Alben mit eigener Musik. Die neueste Hervorbringung des Quintetts heißt "Frozen Heart" und ist 2019 in Südamerika und nun in diesem Frühjahr auch auf dem europäischen Markt erschienen.
Akkordeon? Handelt es sich beim Eröffner 'My Mind In The Cage' um, äh, Progressive Tango? Aber warum soll eine Truppe aus Argentinien nicht traditionelle Musik ihrer Heimat in ihr Album einfließen lassen? Zumal das Stück mit einem guten Solo noch an Zug gewinnt. Leider kann man das nur über wenige Stellen des Albums sagen. Es ist symptomatisch, dass ausgerechnet die längste Nummer der Scheibe, das zehnminütige Titelstück, eine sehr softe und langsame Ballade ist, die auch den sonst üblichen expressiven Ausbruch vermissen lässt. Sogar die Gitarrensoli sind nicht mehr als nett. Während 'Red Moon' trotz Neoprog-Keyboards eher dem AOR als dem Prog Rock zuzuordnen ist, gehört 'Black Wind' mit schrägen Rhythmen und neu einsetzenden Instrumenten nicht nur klar ins Prog-Segment, sondern liegt auch über den Durchschnitt dieses Albums, nutzt sich aber gegen Ende seiner sieben Minuten etwas ab. Mehr Tempo weist das ebenfalls in AOR-Richtung gehende 'The Great Escape From The Shadows' auf, das zudem mit flüssigen Einsätzen von Saxophon, Gitarre und Klavier punktet, ohne durch progtypische Überlänge seine Substanz zu überdehnen. (Nur nebenbei, das dürfte jetzt mein fünftes Rockalbum 2020 mit Saxophon sein. Bahnt sich da ein Trend an?) Doch die letzte Nummer 'Joy Is Your Name' lässt wieder nach, eine Halbballade mit guten Ansätzen und einigen interessanten Passagen, die aber wie der überwiegende Teil des Albums nicht in die Gänge kommt.
Sicher sind die Mitglieder von BAD DREAMS gute Musiker, und "Frozen Heart" hat einige gelungene Passagen. Aber insgesamt schafft es die Band kaum, vielversprechende Ideen konsequent zu Ende zu entwickeln und bei ihren meist zu langen Titeln einen Spannungsbogen aufzubauen. Der Sänger hat eine angenehme Stimme, doch sein schwerer Akzent erleichtert das Anhören nicht unbedingt. Da muss mehr kommen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser