BAD RAIN - Louder Than Words
Mehr über Bad Rain
- Genre:
- Modern Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Fastball Music / BOB-Media
- Release:
- 24.10.2025
- High And Above
- Room To Breathe
- Louder Than Words
- Chasing The Sun
- Kingdom
- Your Chains
- Afterlife
- Twisted Love
- Heartattack
- Black And Gray
Kraftstrotzendes wie melodisches Debüt.
Manchmal ist man als Schreiberling für ein Magazin schon überrascht, welche Stilbezeichnungen für einige Bands durchgegeben werden. So wird "Louder Than Words" von BAD RAIN als "Modern Rock" beworben, zugleich aber auch ein Bezug zum "Geist des 80er-Rock" hergestellt. Abgesehen davon, dass dieser Ausdruck für mich nicht wirklich eine Stilrichtung darstellt, klingt das Debütalbum der Gruppe um den Schlagzeuger Veit Schlembach für mich sicher nicht ausgesprochen retro, aber die Formation spielt abgesehen von kleinen Details auch nichts, was nicht seit langem Rockmusik ausmacht.
Vor allem höre ich auf "Louder Than Words", das auch Material der EP "Room To Breathe" von 2023 wiederverwertet, einen energischen und extrovertierten Rock, der besonders von dem stimmgewaltigen Sänger lebt, der stellenweise an Paul Rodgers (FREE, BAD COMPANY) und Sammy Hagar (MONTROSE, VAN HALEN, Solo) erinnert. Sein Gesang wird in den Refrains oft durch wirkungsvolle Chöre verstärkt. Hinzu kommt eine kraftvolle Gitarren- und Schlagzeugarbeit. So finden sich etwa in 'High And Above' oder in 'Kingdom' gute Soli, während man 'Chasing The Sun' als Beispiel für interessantes Drumming nennen kann. Gelegentlich kommen dezente Tasten hinzu.
Durch die ganze CD zieht sich eine Serie melodischer Hardrocknummern, deren eingängige Refrains packen und die durch eine interessante Strukturierung und geschickte Tempowechsel punkten. Zum Einstieg legen 'High And Above' und 'Room To Breathe' die Marschrichtung fest. In Nummern wie dem Titelstück oder 'Afterlife' zeigen sich spannungsgeladene Mid-Tempo-Abschnitte. Und 'Twisted Love', das als Kraftpaket anfängt, schlägt irgendwann in eine bluesige Ballade um, ohne dass es wie ein unnatürlicher Bruch erscheint.
Außerdem ist hin und wieder ein leichter Grunge-Einschlag auszumachen, wobei man Grunge, um die Eingangsfrage ein letztes Mal aufzuwerfen, über 30 Jahre nach seiner Blütephase kaum noch zu den modernen Spielarten zählen dürfte. 'Heartattack' etwa, ist mit dem markanten gedoppelten Gesang versehen, der seinerzeit von ALICE IN CHAINS kultiviert wurde. Erst mit der stimmungsvollen Klavierballade 'Black And Gray' bietet die Scheibe zum Ausklang einen Ruhepol.
BAD RAIN liefert mit "Louder Than Words" einen starken Einstand ab, auf dem kein einziges Stück schwächelt. Die Scheibe mag nicht sehr innovativ sein, aber sie zeigt eindrücklich, dass ordentliche Melodien, satte Gitarren und ein guter Sänger nach wie vor Grundlagen für ein gutes Rockalbum sind.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser


