BAD SUNS - Accelerator
Mehr über Bad Suns
- Genre:
- Alternative / Pop
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Epitaph / Indigo
- Release:
- 08.08.2025
- Slow Karma
- Ready To Take Fligh
- Mystery Girl
- Communicating
- Why Am I Like This?
- Madeline
- Just Like Magic
- Back To Zero
- What's Best For You Ain't Me
- Postcard
- Wait In The Car
- Do The Twist Of Fate
Poppig und eingängig, aber auch irgendwie zu glatt.
Die Amerikaner BAD SUNS sind zwar bereits seit dem Jahr 2010 im Alternative-Sektor untwergs, allerdings ist die Band bisher auf meinem musikalischen Radar noch nicht aufgetaucht. Dabei treffen die Referenzen und Inspirationsquellen, die Frontmann Christo Bowman bei Künstlern und Bands wie ELVIS COSTELLO, THE CLASH oder THE CURE sieht, eigentlich genau meinen musikalischen Geschmack, sodass es mit dem fünften Album "Accelerator" nun einmal Zeit wird, die Musik des Trios aus Kalifornien genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Realität von 'Slow Karma', das die Scheibe eröffnet, sieht dann aber doch irgendwie anders aus, denn beim sehr elektronischen und von Keyboards geprägten Sound muss ich doch eher an moderne Pop-Acts und weniger an die Idole der Achtziger und Siebziger denken, die ich eingangs genannt habe. Insgesamt ist die Nummer damit seicht, durchaus tanzbar und wird zumindest von schönen Gesangslinien geprägt, die mir zwar keine dauerhauften Ohrwürmer einpflanzen, aber zumindest nett anzuhören sind. Womit wir dann eigentlich auch schon das Fazit umschrieben haben, das für mich einen Großteil der Platte definiert, denn so richtig mitgenommen werde ich vom Songmaterial eher selten. Klar, die Melodien sind schön und es finden sich immer wieder interessante Ideen, doch insgesamt bleibt halt einfach wenig Zählbares hängen, weil Songs wie 'Mystery Girl' oder 'Madeline' zwar schmerzlos, aber eben auch spurlos und mit ziemlich austauschbaren Melodien an mir vorbei laufen.
Hopfen und Malz sind damit natürlich trotzdem nicht verloren, denn mit offenen Ohren für moderne Popsounds hört ihr "Accelerator" vielleicht auch ganz anders. Auch ich finde durchaus noch ein paar Momente, die mir deutlich mehr Spaß machen als der Großteil des Materials. 'Postcard' etwa ist schön instrumentiert und hat ein paar wirklich interessante Gesangsharmonien, während 'Wait In The Car' als düster-melancholische Ballade ebenfalls gut funktioniert. Ein bisschen mehr Biss bei der Produktion, die ebenfalls sehr glatt und etwas nichtssagend ausgefallen ist, hätte der Scheibe ebenfalls gut zu Gesicht gestanden und für mehr Separation im Verhältnis zum Mainstream-Pop-Sektor gesorgt.
Nun wertet diese Zeilen aber definitiv als subjektiven Blick auf das neue BAD SUNS-Werk, von einem Hörer, der sich eher in elektronischeren, poppigen und ruhigeren Gefilden wohlfühlt, gleichzeitig aber eben auch etwas Dreckigkeit und Sperrigkeit braucht, um wirklich von Musik abgeholt zu werden. Beides finde ich auf "Accelerator" nicht, weshalb mir die Platte nicht viel Spaß bereitet und wenig bleibende Momente in meinem Kopf verankert hat. Aber gönnt der Scheibe einmal ein Ohr, denn vielleicht fällt euer Fazit gänzlich anders aus als das von mir hier niedergerschriebene.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs