BALROG - The Rise
Mehr über Balrog
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- The Wait
- At The Black Gates
- The Rise
- Shadows
- Tears
- Change Woman For Hell
- Perpetual Circle
Man stelle sich folgendes Szenario vor: METALLICA nehmen sich eine Auszeit zu den derzeit laufenden Studioaufnahmen ihres neuen Albums und gehen stattdessen einen Abend in die Oper. Um dort jedoch nicht vollkommen nackt zu erscheinen, packen sie ihre Instrumente ein und vertauschen das neue Equipment mit dem alten. Die Oper beginnt, ebenso die thrashige Begleichung. Dabei entsteht nicht eine Neufassung der "S&M", sondern vielmehr eine Band namens BALROG. Denn an dieser Stelle entsteht kein perfektes Zusammenspiel zweier scheinbar nicht zu vereinbarenden Musikstile.
Die opernartigen Vocals von Sänger Robertone "The Rock" Pavesi mögen wirklich von großem Talent zeugen, allerdings hätte man sie doch auch besser dort gelassen und nicht an den Kopf dieser Eigenproduktion gesetzt. Denn wirken die Instrumente bereits sehr dumpf, gibt die Stimme der Gesamtproduktion den Rest.
Es mag nicht überraschen, dass die ruhigen Momente auf "The Rise" schon eher positiv hervorstechen, harmonieren Stimme und Instrumente hier doch sehr viel besser. Bestes Beispiel dafür ist der Titeltrack, der sich nach ein paar Anlaufschwierigkeiten zu einem melodischen Kunstwerk entwickelt. Dabei stört nicht einmal die schlechte Qualität. Auch die Akustikgitarren im Instrumental 'Tears' beweisen, dass die Jungs musikalisch gesehen einiges auf dem Kasten haben. Sonst hätten sie wohl auch kaum beim vom Metal Hammer organisierten "Battle of the Metal Bands" teilnehmen können. 'Shadows' lässt noch einmal stark an IRON MAIDEN erinnern. Hier hat der Fünfer sogar ein ganz nett anzuhörendes Gitarrensolo versteckt.
Ansonsten klingen die restlichen vier Songs mal mehr und mal weniger nach METALLICA, was vielleicht auch nicht wirklich verwundert, haben BALROG doch zu Beginn ausschließlich Cover der Genregröße gespielt.
Es fällt schwer zu beurteilen, ob ein besseres Zusammenspiel zwischen Gesang und Instrumentierung mit einer besseren Produktion möglich gewesen wäre. So hat die Platte ein paar nett anzuhörende Momente und ist mit Sicherheit auch nicht als alltäglich anzusehen, jedoch auch leider nicht das, was ich in den CD-Spieler legen würde, wenn mir der Sinn nach Thrash steht.
Anspieltipps: The Rise, Tears
- Redakteur:
- Benjamin Müller