BALZAC - Judgement Day
Mehr über Balzac
- Genre:
- Punk Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Gan-Shin Records (Rough Trade)
- Release:
- 28.01.2011
- K.A.K.U.S.E.I.
- The Countdown To Death Begins
- PsychoManiac
- Blackened
- The Lies Behind It All
- Sigh
- Noize Of Space Vampira
- Red Indian's Rock
- Detest You
- To Heaven
- Dive
- Judgement Day
- I Cry Instead
- Dark End
- Blackened (Bonustrack)
- Japanese Chaos (Bonustrack)
- XXXxxx (Bonustrack)
- Astro Zombies (Bonustrack)
- I Turned Into A Martian (Bonustrack)
Die MISFITS der Visual Kei-Bewegung!
Obschon die optische Komponente bei BALZAC keine untergeordnete Rolle spielt, passen sich die Japaner eigentlich in kaum einer Ausdrucksform den Schemen der Visual-Rock-Bewegung an. Musikalisch distanziert man sich allein schon durch das stellenweise rauere, rockige Gesamtbild von den Protagonisten, driftet manchmal sogar in leichtere Pop-Gefilde ab und erinnert dabei an eine hiesige Band zu Zeiten ihrer ersten Gehversuche: DIE ÄRZTE.
BALZAC spezialisieren sich nämlich auf einen (teils wilden) Crossover aus Punk-Rock/Pop und energetischem Alternative Rock, legen haufenweise einprägsame Arrangements auf den Gabentisch, verbrauchen sich aber auch nicht an zigfach wiederholten Easy-Listening-Schemata, da die einzelnen Kompositionen hierfür viel zu abwechslungsreich gestaltet sind. Da gibt's Chaos ('Sigh'), 70's-Punk ('Red Indians Rock'), 80's-Power-Pop ('Dive') und einen bunten Strauß ganz unterschiedlich aufgebauter Melodien, vor allem in der zweiten Hälfte des neuen Albums "Judgement Day".
Im Hinblick auf die Performance muss man derweil ebenfalls applaudieren; vor allem Frontmann Hirosuke macht einen fantastischen Job und flitzt wie ein Stimmband-Derwisch durch die einzelnen Stilistiken, verpasst dem sehr speziellen Crossover immer wieder seine eigene Note, bekommt aber auch die Freiräume, um sein Chamäleon-Organ ansprechend in Szene zu setzen. Und trotzdem bleibt alles letzten Endes relativ schlicht, stellenweise sogar vergleichbar mit dem "Famous Monsters"-Output der MISFITS: Leichtfüßige Rhythmen, hier und dort ein feiner Singalong, dazu jedoch reichlich Flexibilität im Aufbau der Songs und schließlich eine sehr positive, fast schon Gute-Laune-Aussstrahlung, mit der die Band bei entsprechender Verbreitung sicherlich Wände einreißen könnte.
Mit "Judgement Day" haben BALZAC jedenfalls ein - für Visual-Rock-Verhältnisse - sehr eigenwilliges, aber deutliches Statement abgegeben: Denn so locker wie dieses Quartett musiziert im wilden japanischen Business-Zirkus mittlerweile kaum eine Band mehr!
Anspieltipps: Psychomaniac, Red Indians Rock, Judgement Day
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes