BANDITZ - Sensation Seeker
Mehr über Banditz
- Genre:
- Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- The Will I Had
- U Can't Stop Me
- Everytime
- Driftaway
- Feelin' Nothin'
- Served Perfectly
- Music In My Ecstasy
- Take You There
- Out Of Control
- Shadow Of Myself
- Don't Leave Me Here
- Back From Routine
Gradliniger Italy-Rock ohne Überraschungsmomente, aber dafür zumindest mit ein paar coolen flotten Nummern
Kennt noch irgendjemand den Streifen "Bandits" um vier von Recht und Gesetz gejagte Frauen, welcher ja nun nicht unbedingt zum Besten gehörte, was der deutsche Film jemals hervorbrachte? Spielt auch keine Rolle, denn die Band BANDITZ (man schreibt sich ja auch mit "Z" am Ende) hat nix mit dem fast gleichnamigen deutschen Film und der darin vorkommenden Band zu tun.
Diese BANDITZ sind ein Quartett mit Frauengesang aus Italien und machen flotten Rock, welcher allerdings nicht über die gesamte Spieldauer zu begeistern weiß. Die Songs pendeln gern zwischen Midtempo und Uptempo und reflektieren nahezu ausschließlich altbekannte Strickmuster der härteren Gitarrenmusik. So etwas wie eine eigene Identität kann man hier leider kaum erkennen, sondern lediglich ein Dutzend solide Nummern mit melodischer und gradliniger Rockmusik.
Am besten ist das Ganze genau dann, wenn mit Power losgerockt wird (z.B. 'Feelin' Nothin'', 'Out Of Control'). Die langsameren Passagen (z.B. der Anfang von 'Driftaway', 'Back From Routine') klingen austauschbar und wenig mitreißend. Dieses Wechselspiel zwischen rockig und ruhig wirkt zudem ziemlich kalkuliert und vorhersehbar, auch der Gesang büßt in den ruhigeren Sphären viel an Ausdrucksstärke ein und klingt dann recht weinerlich und dünn ('Back From Routine').
Die meiste Zeit schreit die Frontchanteuse aber schön aggressiv durch die Gegend, während die Saitenfraktion dazu größtenteils die gleichen Riffs runterschrammelt. Für ein Album mit insgesamt zwölf Songs ist das ein bisschen wenig, die Überraschungsmomente sind rar gesät. Es gibt sie, z.B. beim ziemlich abwechslungsreichen 'Take You There', das einen schönen Drive hat.
Es lässt sich somit feststellen, dass einige Songs richtig gut reinlaufen. Das sind allesamt flotte Nummern wie 'U Can't Stop Me', 'Everytime' oder 'Feelin' Nothin'', von diesem Kaliber dürfte es gern ein paar mehr geben. Aber die meisten Stücke schaffen es nicht, dauerhaft hängen zu bleiben.
Die harten Stellen rocken recht ordentlich, die ruhigen Momente kratzen an der Grenze zur Schnulzigkeit - alles in allem droht aber das Schicksal, dass man sich "Sensation Seeker" halt ein paar Mal anhört und ganz nett findet, aber die Scheibe recht bald wieder aus dem Gedächtnis streicht und sie anschließend ein unberührtes Dasein in einer verstaubten Ecke des heimischen Plattenschrankes fristen lässt.
Das Grundproblem lässt sich dahingehend zusammenfassen: Da sich die BANDITZ stilistisch auf schon leidlich umgepflügten Weiden austoben, sollte in punkto Songwriting schon noch die eine oder andere Schippe draufgepackt werden, denn sonst gibt es wenig Anreize, sich genau dieser Band intensiver zuzuwenden.
Auf der anderen Seite ist "Sensation Seeker" die Debütscheibe der Italiener, da sollte die Messlatte auch nicht zu hoch angesetzt werden, denn es kann ja noch viel passieren im Camp der Banditen.
Anspieltipps: U Can't Stop Me, Feelin' Nothin', Out Of Control
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer