BANNER, THE - Frailty
Mehr über Banner, The
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Ferret Music / Universal
- Release:
- 13.06.2008
- Welcome Fu**kers
- The Wolf
- Leechbath
- A Hellbound Heart
- On Hooks
- IWIWD
- Sphrenia
- Funerals
- Dusk
- I Am Legion
- Ratflesh
- The Fahter And The Wayward Son
Leute, verriegelt Fenster und Türen - hier kommt ein zu neuem Leben erweckter Hardcore-Dämon mit brachialer Gewalt daher, der hinter sich eine Schneise der Verwüstung zieht. Anders kann man nicht beschreiben, was teilweise auf der Platte abgeht. Hier regiert eine garstige Mischung aus Hardcore, Metal und etwas Punk. Bevor dieses Werk entstanden ist, hatten sich die Jungs aus New Jersey schon einmal aufgelöst. Keine Ahnung, was dafür die Gründe waren, wahrscheinlich konnten sie sich nicht mehr leiden und haben eine Gruppentherapie gemacht. Der Rat des Therapeuten muss gewesen sein: Lasst all eure Aggressionen in der Musik raus! Nur so lassen sich die extremen Schreieskapaden des Sängers und die starke Drangsalierung der Instrumente erklären, die wesentlich heftiger ausfallen als bei den vorangegangenen Alben. Der Rat des Fachmannes wurde also erfolgreich in die Tat umgesetzt, die Bandmitglieder haben sich bestimmt alle wieder lieb und auch gleich noch eine schöne, brutale CD am Start.
Die Musik versprüht keinen Funken Lebensfreunde, denn die Grundlage ist immer ein Brei aus depressiver und melancholischer Stimmung, die einen Hang zum Morbiden mit sich bringt. Wer nun Begleitmusik für eine Trauerfeier vermutet, hat Pech, denn die Scheibe rockt ungemein und beim Autofahren muss der Fahrer verdammt aufpassen, dass er die vom Sound geschürten Aggressionen nicht am Hutfahrer mit Wackeldackel vor ihm auslässt.Dabei geht das Werk gar nicht so hart los, denn der Opener 'Welcome Fu**kers' klingt nach experimentellem Anfängergeschrammel aus dem Proberaum bei ein paar Bier. Auch Song Nummer zwei beginnt mit schleppenden Gitarren noch recht harmlos. Doch irgendwann platzt der angestaute Frust heraus, und Sänger Joey Southside entlädt diesen in einem Schreikonzert. Das überwiegend im Midtempo gehaltene Stück zeigt die vorherrschenden Gefühle nur stellenweise. Spätestens bei 'Leechbath' ist Schluss mit lustig, und ein bedrohlich wirkender Gitarrensound vermischt sich mit dem bösen Gesang zu einer brisanten Mischung. In dieser Stimmung geht es dann ohne ein Anzeichen von Frohsinn, dafür aber blutrünstig und voller Hass weiter durch das Album. Immer wieder ändert sich in den Songs die Stimmung zwischen langsamen und vor sich hin scheppernden Gitarrenklängen zu extremen Wutausbrüchen des Sängers, bei denen dann sowohl der Drummer als auch die Gitarrenfraktion ordentlich Gas geben, dass dem Hörer schwindelig wird.
Mit einer guten halben Stunde ist die Unterhaltung kurz, aber schmerzhaft. Selbst ein froh gelaunter und friedlicher Mensch dürfte nach dem Konsum des Werks die dunkle Seite in sich entdeckt haben. Die Stücke wirken auf den ersten Blick hin ziemlich geradlinig und raubeinig. Doch bei genauerem beziehungsweise mehrmaligem Hinhören erschließen sich einem auch die melodischen Parts in den Tracks. Der Sound ist größtenteils gut arrangiert, wobei die Drums das ganze Geschehen über weite Strecken zu stark beherrschen und es die Gitarren schwer haben, sich dagegen aufzubäumen, und letztendlich das Match verlieren. Dabei könnten sie einige Songs besser auflockern und ihnen damit mehr Luft zum Atmen geben.Anspieltipps: A Hellbound Heart, Funerals, Dusk, The Father And The Wayward Son
- Redakteur:
- Swen Reuter