BANQUET - Jupiter Rose
Mehr über Banquet
- Genre:
- Heavy Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Heavy Psych Records
- Release:
- 26.02.2016
- Mastermind
- Sword Of Damocles
- Run To You
- Set Me Free
- Burning Bridges
- Touching The Grave
- Jupiter Rose
Ein Festschmaus für Fuzzfreunde
Wenn das Label schon Heavy Psych Records heißt, weiß man als Käufer oder Rezensent ziemlich genau, was einen musikalisch erwartet. Interessanterweise fällt "Jupiter Rose", das hier zur Debatte stehende Album der Amerikaner BANQUET, weniger auf die psychedelische Seite des Spektrums und auch Schwere, im Sinne von Doom, der ja in der aktuellen Retrowelle gern zitiert wird, lässt sich nur selten ausmachen. Stattdessen gibt es eine große Portion Fuzz im Sound und einfach extrem spielfreudigen Heavy Rock im warmen 70er Sound auf die Ohren. Wo man auch hinlauscht, immer sind mindestens zwei Gitarren damit beschäftigt, sich gegenseitig zu umspielen, während der Bass viel mehr tut, als nur einen stetigen Groove zu spielen. Nein, hier ist jedes Instrument, selbst das Schlagzeug, für die Songgestaltung tragend und spielt eine gleichberechtigte Rolle.
Es ist diese, oft zitierte Spielfreude, die "Jupiter Rose" so hervorragend macht. Denn hier hat die Band hörbar Hummeln im Hintern und weiß kaum, wohin mit all der Energie. Dieses Gefühl, dass ein Song in der nächsten Sekunde völlig außer Kontrolle geraten könnte, das leicht manische, findet man ja heute vor allem in sehr extremen Metal-Genres, während der Retrorock entweder porentief rein und auf konventionelle Songschemata reduziert wird oder in langen, hypnotischen und psychedelischen Eskapaden versucht, sich seine Glaubwürdigkeit zu erspielen. BANQUET hat aber genau diesen leichten Wahnsinn und die Unbekümmertheit, die den harten Rock der 70er ausmachte und alleine damit kann das Album schon locker mitreißen. Doch zwischen all dem Gitarrengeflimmer gibt es auch immer wieder ruhige Passagen, nicht alles ist Volldampf auf "Jupiter Rose" und so sind die 7 Songs abwechslungsreich und dynamisch gestaltet, versehen mit Melodien, die den Hörer packen und herumwirbeln.
Diese Musik ist für die Bühne gemacht, für den kleinen verrauchten Club ebenso wie für das große Sommerfestival und ich rechne es BANQUET hoch an, dass die Band es geschafft hat, dieses Livefeeling zu einem sehr großen Teil auf die Platte zu bannen, in einer Produktion, die warm, natürlich, schrammelig und fuzzy zugleich klingt. Ich weiß nicht, wie ich es sonst noch beschreiben soll, aber jedes Mal, wenn ich "Jupiter Rose" auflege, habe ich einen Riesenspaß an der Musik, verspüre Bierdurst und freue mich auf den Sommer. Das sind alles Qualitäten, die ich von dieser Art Musik erhoffe und wer das ähnlich hört, dem empfehle ich dringend einen Kauf oder wenigstens ein Probehören von "Jupiter Rose" und hoffentlich bald einen Besuch eines Livekonzerts der Band.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst