BARDEN, GARY JOHN - Agony & The Xtasy
Mehr über Barden, Gary John
- Genre:
- Hardrock/AOR
- Label:
- Escape Music / Point
- Release:
- 14.04.2006
- Hot Daze
- Can't Stop Dreaming
- Stop
- Let Me Down
- Wounded
- No More Reasons
- In & Out Of Love
- Arise
- Change Of Wind
- Need Of Some Love
Gary John Barden wird in seiner Biographie oftmals leider nur auf seine Zeit in der MICHAEL SCHENKER GROUP reduziert, dabei hat der Mann auch solo schon bewiesen, welche Qualitäten in ihm und seiner Stimme stecken. Und von diesen macht der routinierte Sänger auch auf seinem neuesten Album "Agony & The Xtasy" wieder reichlich Gebrauch. Dazu muss man aber auch sagen, dass die aktuelle Soloscheibe kein echtes Bandalbum mehr ist, sondern einzig und allein auf den Gesang des Namensgebers ausgerichtet ist - und dies obwohl Leute wie Michael Voss, Tommy Denander und Michael Schenker höchstpersönlich an der Entstehung dieses Werks beteiligt waren.
Die verschiedenen Gastmusiker haben schließlich auch die Basis für das breite stilistische Repertoire von "Agony & The Xtasy" bereitgestellt. Bardens Heimatwelt, der traditionelle Hardrock, ist dabei natürlich im Mittelpunkt, doch um dieses Standbein herum bewegt sich der Sänger sehr variabel durch die verschiedenen Sub-Genres, lässt es aber trotzdem vornehmlich ruhig angehen. Während in der ersten Hälfte noch vereinzelte Standard-Hardrock-Stücke vertreten sind, orientiert sich Barden später an Country- und Western-Sounds ('No More Reasons') und eher souliger Gefühlsduselei in Songs wie 'Change Of Wind' und der schönen Ballade 'In & Out Of Love'. Hier und da macht die Musik auf "Agony & The Xtasy" allerdings auch vor sanften AOR-Tönen nicht Halt, so dass am Ende ungefähr die Hälfte des Materials einen balladesken, zwischenzeitlich sogar pathetischen Aufbau vorzeigen kann. Hier kann Barden dann aber auch beweisen, dass er vom Fach ist: Seichtes Geseier ist nämlich auf "Agony & The Xtasy" ebenso wenig enthalten, wie poppige Liebesschnulzen. Mit einer enormen stimmlichen Eleganz rettet der Sänger stattdessen die einzelnen ruhigen Stücke souverän über die Ziellinie, bestes Beispiel einmal mehr: 'In & Out Of Love'.
Wesentlich Neues bietet der ehemalige MSG-Frontmann auf seinem 2006er-Werk aber nicht. Basisch aber nahezu perfekt dargebotene Hardrock-Standards sind die Norm auf "Agony & The Xtasy", und so gibt es auch kaum einen Song, der wirklich überragend heraus sticht. Leider jedoch befinden sich mit 'Can't Stop Dreaming' und 'Need Of Some Love' zwei eher durchschnittliche Nummern auf der Platte, bei denen selbst das rauchige Organ des Hauptakteurs nichts mehr retten kann. Bei insgesamt zehn Tracks ist diese Quote sicherlich noch leicht zu verschmerzen, zumal die Scheibe immer noch weitaus besser ist als die letzten Alben von Michael Schenkers diversen Projekten zusammen. Aber insgeheim hatte ich mir schon etwas mehr erwartet als ein lediglich gutes Album. Was aber nicht heißen soll, dass GARY JOHN BARDEN seinen Fans keine weitere Pflichtanschaffung vorlegt, gerade dann wenn man von den behäbig zündenden MSG-Veröffentlichungen der letzten Zeit enttäuscht ist.
Anspieltipps: Let Me Down, Wounded, Change Of Wind
- Redakteur:
- Björn Backes