BARFUß AUF MUSCHELSCHERBEN - Weil sonst Stille droht...
Mehr über Barfuß auf Muschelscherben
- Genre:
- Indie
- ∅-Note:
- 2.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Krötensumpf
- Preisschilder Trancchen tackern
- Infiltriert
- Nachts im Zug
- Niemandsland
- Unter Bäumen regnet's länger
- Staub in den Augen
- Moos auf hohlen Rohren
Eigenartig... aber auch hörenswert?
BARFUß AUF MUSSCHELSCHERBEN? Nun, die Namensgebung scheint für Alleinherrscher Nils Friedrich bereits ein relativ kreativer Prozess gewesen zu sein. Schade nur, dass genau dieser Umstand nicht auf das Songwriting und den Produktionsprozess des Ein-Mann-Projektes zutrifft. Denn irgendwie treiben die acht Songs der ersten regulären Veröffentlichung "Weil sonst Stille droht" ziemlich ziellos durch die musikalische Landschaft eines offenkundig recht melancholisch eingestellten Indie-Rock-Liebhabers. Und da das Demo über einen (und da sind die Budget-Einschränkungen sicherlich entscheidend) ziemlich anstrengenden Sound verfügt, fällt der Zugang zum aktuellen Machwerk gleich noch viel schwerer.
"Weil sonst Stille droht" ist zwar einerseits im Fluss, schafft es aber in nahezu überhaupt keiner Passage, auch mal ein kleines Highlight oder eben einen minimalen Akzent zu setzen. Selbst die Übergänge zwischen den Songs bzw. deren Stimmungen sind nur schwer herauszufiltern, weil der Komponist die teils nachdenkliche Atmosphäre seiner Songs in einem Rutsch durch das Album treibt. Immerhin schafft es Friedrich, über die Gesamtdauer keine prägnanten Vergleichsmomente zu kreieren, bewahrt sich also die Eigenständdigkeit seines Projekts. Dies ist aber insofern überhaupt nicht förderlich, weil die Songs an sich zu fragmentiert wirken und auch nach mehreren Durchgängen nichts hängen bleibt - nicht einmal ein irgendwie geformter, durch einzelne Passagen geprägter Eindruck. "Weil sonst Stille droht" kann daher vielleicht auch wörtlich genommen werden: Würde der Songschreiber nämlich nicht seine Instrumente bemühen, wäre das Album noten- und musikfrei. Doch wenn man bedenkt, dass BARFUß AUF MUSCHELSCHERBEN als Projekt nichts liefert, über das sich zu diskutieren wirklich lohnt, fragt man sich gen Ende, ob diese Alternative nicht die bessere gewesen wäre. Oder um es klar auf den Punkt zu bringen: Dieses Demo ist Langeweile mit nervigem Mono-Sound.
Anspieltipps: bleiben aus
- Note:
- 2.00
- Redakteur:
- Björn Backes