BASTARDO - Powerplant
Mehr über Bastardo
- Genre:
- Stoner Rock / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Release:
- 12.05.2012
- Traitors
- Ape On My Shoulder
- 12 Stiches
- The Pact
- Ash of Narcissus
- Fools Journey
- Cardical Sins
- Ecliptic
- Coffin King
Wie eine Keule: Wuchtig aber stumpf.
Laut, simpel, rotzig: Ein einfaches, aber durchschlagendes Konzept, das die Jungs von BASTARDO sich auf die Flagge geschrieben zu haben scheinen. Mit wuchtigem Gitarrenrock und kehligem Kratzgesang verbreitet "Powerplant" drückende Stimmung zum Mitwippen und -grölen.
Dabei hört sich das Konzept genauso unverfälscht an, wie es dann auch klingt. Straighte Riffs ziehen sich durch jeden der Songs und verwandeln sich mit den verzerrten Bassriffs zu einem harten Grundgerüst im aggressiven Stoner Rock Stil. Passend zur Mischung gesellen sich die zerkratzten Vocals dazu, sowie das relativ variationsarme Schlagzeug, das sich in das solide gehaltene Konzept einbindet. Gerade die Gesangsfraktion gibt der Musik ihren eigenwilligen Stil, da selbige so roh über die CD spült, dass man sich fast schon mehr an alte Hardcorenummern erinnert fühlt, als an den heftigen Rock den die Band ansonsten vorlegt.
Und es funktioniert. Kurz.
Die Songs, für sich genommen, stellen das Prinzip eindeutig dar: Direkter und harter Rock, direkt auf Plastik gepresst und zum Anhören bereit, aufgelockert durch das eine oder andere, simple Solo. Aber es ändert absolut nichts daran: Für einige, wenige Songs ist das vollkommen in Ordnung, allerdings wird das Prinzip sehr schnell alt und kann nur Fans des Genres wirklich erfreuen.
Weder Bass noch Gitarren avancieren zu wirklichen Hochformen und auch wenn einige der Riffs zum entspannten Rhythmusschunkeln animieren können, so bleibt doch kein einziges davon wirklich im Kopf, geschweige denn auf Ohrwurmlevel. Im Schlagzeugbereich erhebt sich absolut nichts über das Standardlevel, was allerdings im Kanon des Genres liegt, da in selbigem dem Schlagzeug wenig Zeit zur Entfaltung bleibt. Insgesamt erweist sich das Konzept als zu stumpf, um Genrefremde wirklich über den Zeitraum der gesamten CD fesseln zu können.
Schon 2010 legten BASTARDO mit ihrer EP "Skip the Present" ein wuchtiges Werk im gleichen Stil vor, ließen dort aber noch Raum zur Entwicklung, welche nie stattgefunden hat. Die Band bleibt ihrem ursprünglichem Stil treu, der auch für einige Songs durchaus Anklang finden kann, nur auf Dauer die nötige Spannung vermissen lässt. Wer über dies hinwegsehen kann oder nur Kurzweil sucht, der wird mit einem drückenden und energiereichen Album belohnt, voller schwerer Riffs an Bass und Gitarre, simplem aber effektivem Schlagzeug und cooler Reibeisenstimme.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Johannes Lietz