BASTIBASTI - Spiral Tapes I
Mehr über Bastibasti
- Genre:
- Electro / Pop
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Easthaven Records
- Release:
- 29.09.2023
- Wir sind das Ende
- Bodyhorror
- Kaputter
- Rosa Benzin
- Video Kill
Musikalisch und lyrisch eher maues Solo-Debüt des CALLEJON-Fronters.
Ich bin mir sicher, auch ihr musstet angesichts des Bandnamens BASTIBASTI sicher ein wenig schmunzeln. Hinter der eigenartigen Benennung verbirgt sich mit Bastian Sobtzick aber ein durchaus bekannter Name, immerhin hat der Musiker aus Düsseldorf mit CALLEJON bereits sieben sehr erfolgreiche Alben veröffentlicht. Anno 2023 möchte er sich aber auch abseits seiner Hauptband ausleben und begibt sich daher mit diesem neuen Projekt auf Solopfade, an deren erstem Halt die EP "Spiral Tapes I" auf uns wartet.
Doch schon der Pressetext stimmt mich etwas skeptisch, soll sich Bastian doch laut selbigem musikalisch in komplett neue und für ihn unbekannte Gefilde gewagt haben. Nun, was heißt das konkret? Wahrscheinlich ist es am ehesten eine Warnung für alle CALLEJON-Fans, dass man mit Metalcore auf der Kurzrille nicht zu rechnen hat. Stattdessen gibt es einen eigentümlichen Mix aus modernem Pop, Elektro-Spielereien und einem gewissen Hip-Hop-Einfluss zu hören, der mit Sicherheit den musikalischen Mainstream-Zeitgeist treffen dürfte. Nur, warum schicke ich eine solche Platte dann an klar metallisch oder zumindest alternativ-rockig aufgestellte Musikjournalisten wie unser Team?
Bei mir beißt "Spiral Tapes I" jedenfalls, trotz eigentlich sehr aufgeschlossenem Ohr auch abseits des Metals, schnell auf Granit. Klar, Bastians Handschrift, die man von CALLEJON her kennt, ist durchaus zu hören, doch wirklich Zählbares bleibt bei diesem seltsamen musikalischen Projekt nicht hängen. Zumeist habe ich eher das Gefühl, dem langweiligen Radio-Einheitbrei zu lauschen, wobei zumindest 'Rosa Benzin', mit seiner leichten NINE INCH NAILS-Schlagseite, zwischenzeitlich aufhorchen lässt. Etwas mehr musikalisches Futter in dieser Richtung hätte durchaus spannender sein können. Abseits davon höre ich aber eigentlich nur konzentriert hin, wenn die sehr gewöhnungsbedürftige deutsche Lyrik mich aus der musikalischen Belanglosigkeit anspringt. Ganz schwierig finde ich in diesem Bezug "Kaputter", das mit Zeilen wie "Ich lebe in einer losen Schleife, bin vergänglich wie ein Stück Seife" oder "Ich werde immer kaputter [...] Manchmal höre ich die Stimme von einer Mutter" mein Geschmacksempfinden maximal strapaziert und ein wenig zum Fremdschämen einlädt.
Entsprechend darf ich CALLEJON-Fans da draußen auch dringend zu einem kritischen Antesten vor dem Kauf raten, denn die Chancen stehen nicht schlecht, dass "Spiral Tapes I" ebenso weit an eurem Musikgeschmack vorbeiläuft, wie es auch für mich der Fall war. Entsprechend kann ich für eine großteils eher schwache EP auch nicht mehr als 4,5 Punkte zücken.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs