BATALLION, THE - Stronghold Of Men
Mehr über Batallion, The
- Genre:
- Black / Death / Thrash Metal
- Label:
- Dark Essence Records / Twilight
- Release:
- 25.04.2008
- The Spirit Of Masculinity
- Born In A Grave
- Detonate
- Man To Man (Warfare)
- Victims
- Smoke 'Em Out
- Hate At Last Sight
- Tension In The Stronghold
- March Of The Veterans
- Prove Your Pain
- Last Dawn
Wie ein Auszug aus einem Lexikon der norwegischen Metal-Szene liest sich die Referenzliste jener vier Musiker, die sich vor gut zwei Jahren unter dem Banner THE BATALLION zusammengetan haben: OLD FUNERAL, TAAKE, BORKNAGAR und GRIMFIST sind wohl die bekanntesten Namen davon, wodurch sofort klargestellt ist, dass wir es hiermit keineswegs mit Grünschnäbeln zu tun haben. Noch dazu, wo es diese Burschen offenbar verdammt ernst meinen, denn nur wenige Monate nach der Bandgründung war dieses "Batallion" auch schon mit ersten Tracks am Start. Diese waren auf der selbstbetitelten EP zu hören und haben mit einer satten und räudigen Thrash-/Black-/Death-Metal-Melange im Stile der alten Schule aufhorchen lassen.
Exakt diese Melange und noch dazu in wahrlich bösartiger Variante kredenzen uns die Norweger logischerweise auch auf "Stronghold Of Men". Als grobe Anhaltspunkte für die Musik der Norweger können KREATOR und SODOM für die Thrash-Metal-Abteilung sowie CELTIC FROST und - logischerweise - einige ihrer Landsleute wie MAYHEM oder DARKTHRONE für den Schwarzwurzelsalat als Vergleich angegeben werden. Aber auch die Werke der Urväter des Todesmetalls dürfen als Inspirationen nicht unerwähnt bleiben. Insgesamt elf Exponate dieser herbfrischen Mischung kredenzen uns THE BATALLION und das stil-, aber auch sehr geschichtsbewusst in etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit. Soll heißen: Mit Ausnahme des Openers 'The Spirit Of Masculinity' schafft es kein Track über vier Minuten Spielzeit, denn das Quartett brettert in roher Machart über die gesamte Distanz und hinterlässt sprichwörtlich einen Haufen verbrannte Erde.
Wer hinsichtlich der Texte etwaige psychologische Auswüchse oder dergleichen erwartet, wird wohl eher enttäuscht werden, denn THE BATALLION gehen auch diesbezüglich nicht gerade zimperlich zur Sache und geben alles andere als feinfühlige Ergüsse von sich. Mit pfeilschnellen Leads und Riffs geizen Stud Bronson (Tore Bratseth, ex-OLD FUNERAL, jetzt u. a. auch bei DESEKRATOR) und Lust Kilman (Ole Walaunet, GRIMFIST) an den Klampfen keineswegs, viel eher lassen sie den Espirt der alten Schule immer wieder ans (in diesem Falle eigentlich gar nicht so helle) Tageslicht geraten und garnieren ihre Tracks zudem auch noch mit sattem, rohem Rock 'n' Roll, wie wir ihn von Großmeister Kilmister nur zu gerne zu uns nehmen.
Zusammen mit der nicht minder mächtig aufspielenden Rhythmusabteilung Colt Kane (hinter diesem Pseudonym steckt der einstige BORKNAGAR-Basser Kai K. Lie) und Drummer Morden (Tormod Haraldson, einst bei AMOK, TAAKE und HELHEIM hinter dem Schlagzeug) blasen die beiden Gitarristen also unentwegt zum Angriff auf Nacken und Gehörgänge, wobei auch der dazu passende, aggressive Schreigesang von Stud sein Scherflein zum Gelingen beiträgt. Einzig der Umstand, dass es THE BATALLION noch nicht gelungen ist, mit ihren Nummern an die Intensität der damaligen Helden heranzukommen, muss ihnen angekreidet werden. Aber seien wir ehrlich, wem gelingt das schon?
Die Old-School-Fraktion mit Vorliebe für heftige Klänge in angeschwärzter Machart ist aber bestens beraten, sich von THE BATALLION quasi erlegen zu lassen.
Anspieltipps: The Spirit Of Masculinity, Smoke 'Em Out, Prove Your Pain
- Redakteur:
- Walter Scheurer