BATHORY - Nordland I
Mehr über Bathory
- Genre:
- Viking Metal
- Label:
- Blackmark
- Release:
- 18.11.2002
- Prelude (Instrumental)
- Nordland
- Vinterblot
- Dragons Breath
- Ring Of Gold
- Foreverdark Woods
- Broken Sword
- Great Awaits A Fallen Brother
- Mother Earth Father Thunder
- Heimfard (Instrumental)
Der aktuelle BATHORY – Output „Nordland“ nimmt den Hörer mit auf eine Reise in die Vergangenheit - zurück in eine Zeit, in der die dunklen Wäldern noch voller unbekannter Gefahren und Geheimnisse sind, das Land von kühnen Wikingern besiedelt ist, elegante Drachenboote die Wellen der Wasser durchschneiden und nicht nur über einem tobenden Meer Opfer gebracht werden, um die alten nordischen Götter gnädig zu stimmen... Und noch ehe das hymnenhaft einleitende „Prelude“ zu Ende ist, zappelt man schon in den Fängen der Geschichte.
Sanft dümpelt ein Schiff in der mittäglichen Hitze des Tages. Leise knarrt das von Würmern zerfressene Holz in der leichten Brise, Meeresvögel tummeln sich lautstark in der Nähe, die Brandung des nahen Ufers stimmt schläfrig... Die originelle Schönheit dieser phantasievollen, rohen und urwüchsigen Musik, bei der ausladene Szenerien vor dem inneren Auge erscheinen, lässt sich einfach nicht verleugnen.
Bei „Nordland“ handelt es sich um zwei thematisch zusammenhängende, getrennte Alben. Mindestens beim mir vorliegenden ersten Teil ist nahezu jede Sekunde von Abenteuern und Legenden erfüllt, die realer wirken als das eigentliche Hier und Jetzt. Und die der Phantasie freien Lauf lassen, denn man sieht alles genau vor dem inneren Auge. Auch nach fast zwanzig Jahren BATHORY (Im Frühjar 2003 wird Jubiläum gefeiert! :-) ), versteht es der pressescheue Mastermind Quorthon nach wie vor, gute Musik zu machen. Nicht nur durch seinen intensiven Gesang verleiht er den Stücken Charakter und Atmosphäre, auch schwere, schleppende Gitarren, düstere Chöre, und Boss' erstklassige Produktion machen „Nordland I“ zu einem epischen Erlebnis. Von hart bis zart findet sich alles wieder, wobei besonders die ruhigeren Instrumentalparts, die immer wieder auftauchen, faszinieren. Langweilig wird es auf keinen Fall, denn auf „Nordland I“ gelingt es dem Schweden, einen gewissen Spannungspegel durchgehend aufrecht zu erhalten. Vogelzwitschern, Schwertergeklirre, der Pferdegalopp eines vorüber preschenden Reiters, und andere aufregende Sounds und Effekte unterstützen die mystische Stimmung. Je öfter ich mir diese CD anhöre, umso mehr denke ich über Parallelen zu LAKE OF TEARS nach. Insbesondere der Gesang erinnert mich an frühere Werke von ihnen.
Thematisch ist „Nordland“ stärker an „Hammerheart“(1990), als an irgendeine andere vorhergehende Veröffentlichung von BATHORY angelehnt - weniger was die Musik betrifft, sondern eher textlich gesehen. Es gibt eine Menge Bezüge auf Natur, Wetter, die Elemente und wilde Tiere, jedoch werden nur selten Leute erwähnt oder beschrieben.
Als BATHORY Mitte Juli das Studio betraten brachte man bereits zwanzig Songs mit. Nach den Aufnahmen wurde praktischerweise entschieden, ein Doppel-Album herauszubringen, da die gesamte Spielzeit über zwei Stunden lang ist. Somit konnten nahezu alle Aufnahmen verwendet werden. Während der erste Teil also in diesen Tagen die Regale füllt, dürfte spätestens 2003 „Nordland II“ das Viking Metal Herz erfreuen.
Letztendlich kann ich diese großartige Scheibe meiner Helden aus längst vergangen Tagen auch BATHORY – Neueinsteigern empfehlen.
Anspieltipps: Heimfard, Prelude , Ring Of Gold , Nordland
- Redakteur:
- Katrin Debes