BEASTO BLANCO - Kinetica
Mehr über Beasto Blanco
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- COP International
- Release:
- 20.07.2024
- Run For Your Life
- Nobody Move
- Heavy Is The Head
- Unreal
- Kill Us Off With A Smile
- Slide
- Skull Rider
- Lowlands
- Diamond In The Dirt
- Bad Thoughts
- Fight
Hooklines en masse, Mainstream im Hinterkopf.
Vielseitig aufgestellt sind sie allemal, die Musiker von BEASTO BLANCO, und womöglich ist dies auch das große Plus, mit dem sich ein Album wie "Kinetica" trotz aller kleinen Einschränkungen auch durchsetzen wird. Die Truppe aus Los Angeles hatte zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts schon mal einen kurzen Anlauf gewagt, sich dann aber wieder für eine längere Zeit zurückgezogen, um nun mit neuer Energie und einem noch moderneren Sound wieder anzugreifen. Auch wenn die elf neuen Stücke eine deutliche Mainstream-Orientierung in ihrem Mix aus zeitgemäßem Hardrock und melodischem Heavy Metal vorweisen, kann man einfach nicht abstreiten, dass die Widerhaken, die BEASTO BLANCO hier an den Anker gelegt hat, nicht selten richtig gut zünden.
Dabei bringen die Amerikaner eigentlich so ziemlich alles mit, was der traditionell ausgerichtete Kuttenträger nicht gerne hören mag: pompöse Arrangements, Keyboards und dezente Elektronik, einen Gastbeitrag der immer noch verpönten Schergen von LORD OF THE LOST (Chris Harms singt in 'Unreal') und zuletzt auch einige programmatisch inszenierte Hitkompositionen, die vielleicht nicht sonderlich viel Langzeitsubstanz mitbringen, aber dennoch schnell in den Ohren kleben bleiben. Hinzu kommt, dass bei BEASTO BLANCO auch gerne mal ein paar theatralische Noten eingestreut werden ('Fight'), die Balladen nicht ganz kitschfrei über die Ziellinie gehen ('Kill Us Off With A Smile'), die Refrains meist auf recht gewöhnlichen Ideen beruhen und in Sachen Kreativität nicht immer das Höchstmaß gegeben ist. Aber wen mag das jucken, wenn man sich selbst dabei ertappt, Nummern wie 'Nobody Move' und 'Slide' schon im zweiten ANlauf mitzusingen? Und was mag an einem Stoner-Ausflug wie 'Skull Rider' verkehrt sein, wo die Gitarren doch wirklich einen fetten Groove initiieren? Und zuletzt: Wann bekommt man ein so gut abgestimmtes Dup an den Vocals vorgesetzt wie Chuck Garric und sein weiblicher Gegenpart Calico Cooper?
Es ist manchmal ein stetes Für und Wider, auch wenn "Kinetica" kein Album ist, das eine bewusst polarisierende Außenwirkung mitbringt. Aber wenn die kreativen Einschnitte dennoch mit gutem Songmaterial kompensiert werden können, darf man nicht allzu laut meckern. BEASTO BLANCO liefert auf jeden Fall anständiges Entertainment, manchmal vielleicht mit Potenzial zum längerfristigen Verschleiß, aber dennoch mit einem außerordentlichen Unterhaltungswert. Und das ist doch schon mal was!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes