BEAUTY OF GEMINA, THE - A Stranger To Tears
Mehr über Beauty Of Gemina, The
- Genre:
- Dark Wave / EBM
- Label:
- DanseMacabre/AL!VE
- Release:
- 26.09.2008
- Galilee Song
- This Time
- Psycho Flood
- Shadow Dancer
- Colors Of Mind
- The Lonesome Death Of A Goth DJ
- Heart Of A Gun
- In Your Eyes
- Into Black
- One Day
- Last Kiss
- Narcissus
- Simple Death
- Tell Me Why
- Wishful Promise
- Essai Noir
Entgegen der weitläufigen Meinung, dass unsere Nachbarn in der Schweiz nicht gerade von der schnellen Sorte sind, treten THE BEAUTY OF GEMINA den Beweis des Gegenteils an. Gerade ein reichliches Jahr ist seit dem Debüt vergangen, nun legen die Jungs schon das zweite Album nach. Um es vorwegzunehmen: die Qualität der Scheibe ist dabei in keiner Weise auf der Strecke geblieben. Im Gegenteil - der Sound ist eine gelungene Melange, die vom Gothic Rock über Wave bis hin zum Industrial reicht. Gesanglich wird diese Vielfalt nicht erzielt, denn der stimmliche Einsatz ist recht monoton. Wobei der Gesang zwangsläufig an THE SISTERS OF MERCY erinnert, denn die Stimme von Frontmann Michael Sele klingt phasenweise unheimlich stark nach Andrew Eldritch.
Das Quartett arbeitet mit vielerlei Stilrichtungen auf diesem Album. Sie werden innerhalb der Stücke jedoch nicht bunt durcheinander gewürfelt, sondern eher Song für Song verwendet. So fallen Vergleiche mit zahlreichen Vertretern der Zunft recht leicht, denn die Eidgenossen decken mit einer CD das Spektrum von DIARY OF DREAMS bis zu COVENANT ab. Und mit diesen Bands können sie sich definitiv auf eine Stufe stellen, denn die Qualität stimmt. Einen typischen Bandsound zu beschreiben, fällt daher außerordentlich schwer. Was die Stimmung der Songs angeht, klappt das schon besser, denn sie ist überwiegend düster und melancholisch gehalten, wirkt aber nicht klischeehaft oder reißt den Hörer gar in tiefe Phasen der Depressionen - was ein großer Pluspunkt der Scheibe ist. Diese Klippen wurden meisterlich umschifft.
Trotz der Schwermütigkeit sollten gerade die elektronischen Stücke leichtes Spiel haben, demnächst in den Clubs hoch und runter zu laufen. Hier werden mit eingängigen Melodien und Beats einige Knaller gezündet, so auch bei 'Psycho Flood'. Doch auch ruhige Momente hält das Werk parat und bei 'Into Black' zeigt sich, dass sie ihr Handwerk verstehen. Wenn auch immer wieder rockige Sequenzen in den Songs auftauchen, so sucht man ein komplettes Stück vergebens auf der Scheibe. Zu 'Wishful Promise' werden die Gitarren zwar mal etwas mehr ausgepackt, doch das Tempo ist eher mäßig und von daher kann auch hier nicht von einer mitreißenden Rock-Nummer die Rede sein. Das ist eine der wenigen Schwachstellen des Albums, was mit einem längeren Instrumentalstück beendet wird. Im Vergleich zum Rest der Platte ist es ziemlich schwach. Es fehlt die Spannung, plätschert belanglos vor sich hin und beschert dem Silberling nicht das Ende, er eigentlich verdient hätte.
Durch die Vielfalt der Songs dürfte die CD durchaus bei mehreren Käuferschichten auf reges Interesse stoßen, denn Abwechslung wird hier groß geschrieben, und es macht Spaß, die Stücke immer wieder aufs Neue zu hören. Dennoch werden die musikalischen Grenzen nie überschritten und es wird eher auf solide als auf experimentelle Klänge gesetzt. Prinzipiell ist das nicht verkehrt, nur fehlt so das gewisse Etwas. Doch mit dieser soliden, schweizerischen Wertarbeit sollte die Band leichtes Spiel haben, viele neue Anhänger zu finden und gute Erfolge mit dem Album zu feiern. Zu wünschen wäre es ihnen, denn mit diesem Wurf haben sie sich das auf jeden Fall verdient!
Anspieltipps: This Time, The Lonesome Death Of A Goth DJ, Tell Me Why
- Redakteur:
- Swen Reuter