BECKAHESTEN - Tydor
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- Genre:
- Dark Ambient / Norse Folk / Ritual
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cyclic Law
- Release:
- 30.04.2021
- 1. Bruddansen
- 2. Skogen
- 3. Bergatagen
- 4. Dimman
- 5. Uven
- 6. Hednavåsen
- 7. Maran
- 8. Dunkel
- 9. Siaren
Zweitprobe vortrefflich bestanden
Das schwedische Trio, bestehend aus Viktoria Rolandsdotter, Per Åhlund (SKARE, DISKREPANT, KARJALAN SISSIT, ehemals SOPHIA) und Peo Bengtsson, hat erst mitten im vierten Quartal letzten Jahres sein Debütalbum "Vattenhålens Dräpare" veröffentlicht. Am 26.02.2021 folgte die Single 'Midvinter', welche lediglich im digitalen Format erhältlich ist. Das zweite Album wurde nun bereits am 30.04.2021 veröffentlicht. Ist es der Formation trotz des geringen Abstandes zum Debüt erneut gelungen, ihren eigenen bandtypischen Mix aus Dark Ambient, Norse Folk und Ritual in hochwertiger Qualität abzuliefern?
"Tydor" wurde an verschiedenen Plätzen in der Natur Norwegens und Schwedens aufgenommen. Unterstützung fand BECKAHESTEN durch die Gastmusiker Lars-Magnar Enoksen, Anders Hovland und Kai Uwe Faust (HEILUNG), wovon sich der Letztgenannte mit seiner Stimme am Titel 'Hednavåsen' beteiligte. Dabei ist er zu Beginn des Liedes fast allein zu hören; musikalische Begleitung findet kaum statt. Später werden der Trommel und den Ambient-Klängen neben den Stimmlauten mehr Platz eingeräumt.
Die besondere Mixtur aus Dark Ambient und Norse Folk mit einer Spur Mystik verleiht dem ganzen Album eine düstere Schwere, welche zusammen mit der Stimme der Sängerin eine beachtliche Anziehungskraft auf den Hörer ausübt. Es ist unerheblich, ob Viktoria Rolandsdotter wie im eingängigen 'Bruddansen' oder 'Bergatagen' singt, spricht oder flüstert, die Aufmerksamkeit ist ihr gewiss. Beim tragend hypnotischen Song 'Uven' ist sogar Kehlgesang zu hören. Doch meines Erachtens kommt Viktorias Stimme im Finaltrack 'Siaren' am schönsten zur Geltung, welcher das Album hervorragend abrundet, indem er die Sinne angenehm beruhigt.
Auf dem Album treten neben Trommel und einem nordischen Streichinstrument (im fünften Stück) sowie den Synthesizer-erzeugten Klängen auch diverse andere Geräusche auf wie zum Beispiel in 'Dunkel' Schwirrholz sowie scheinbar tropfendes Wasser und aufflatternde Fledermäuse in einer Höhle oder eine Glocke im gefälligen 'Dimman'. Das dritte, siebte und achte Lied von "Tydor" haben jeweils einen höheren Ambient-Anteil. Mit 'Skogen' und 'Maran' sind auch kürzere Stücke auf dem Album vertreten, wobei Letzteres bis auf die letzte halbe Minute instrumental verbleibt.
Die eingangs gestellte Frage kann definitiv bejaht werden. BECKAHESTEN scheint ein dauerhafter Garant für qualitative Musik in dem vorgenannten Genremix zu werden. Das Album blind vorbestellt zu haben, hat sich jedenfalls nicht als Fehler herausgestellt. Genreliebhabern und womöglich auch anderen dürfte es ebenfalls sehr gut gefallen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt