BEEN OBSCENE - Night O'Mine
Mehr über Been Obscene
- Genre:
- Psychedelic Rock / Fuzz Rock / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Elektrohasch Schallplatten / Sonic Rendezvous
- Release:
- 04.11.2011
- Endless Scheme
- Snake Charmer
- Cut The Rope
- Apathy
- Night O'Mine
- The Run
- Memories In Salvation
- Alone
Nachteulen können länger. <br />
Was hebt BEEN OBSCENE eigentlich von der Klasse der übrigen grundsoliden Fuzzer und Stonerrocker ab? Zum einen ist's die Abwechslung, die ihr Album "Night O'Mine" über die volle Laufzeit bietet. Zum anderen hat die Band in Thomas Nachtigal einen hervorragenden Sänger gefunden, der die lässig abgehangenen Fransenriffs um einige hübsch melodische Noten zu bereichern weiß, ohne dass dies je aufgesetzt oder nach einer Verlegenheitslösung klingt.
Die fellumpuschelten BLACK SABBATH-Gedächtnisriffs von 'Endless Scheme' mutieren so zu einer repetitiven Hymne. Besonders hübsch, und trotz feierlich voranmarschierender Doomrockanteile leichtfüßig, wirkt da die an CANsche Psychedelik erinnernde Hypnosedosis des 'Snake Charmer', die tatsächlich auch nach Schlangenbeschwörung klingt, dies jedoch noch schön fuzzig in ein feines Rockinstrumental einschnurrt. Treibender lässt es das Salzburger Quartett in 'Cut The Rope' angehen, das irgendwie schwedisch beeinflusst ertönt. 'Apathy' mutet im Gesang eher wie von WEEZER beeinflusst an, kleidet diesen Sound jedoch in samtig psychedelischen Fuzzrock dunkler Färbung ein. Der Titelsong schließlich rollt feist rockend heran, ist fast schon progressiv aufgebaut mit seinen perfekt ineinandergreifenden Parts unterschiedlicher Tempi und Stimmungen, doch niemals holprig, stets im Fluss, ein psychodelisches Meisterstück.
"Night O'Mine" beweist, dass wir es bei BEEN OBSCENE mit einer Band zu tun haben, die nicht nur zusammen- sondern auch schon ihren eigenen Sound gefunden hat. Anderenfalls hätte ein Song wie der äußerst clever arrangierte 'The Run' nicht seinen Weg auf das Album finden und sich dort so bequem einrichten können, dass im Kontext der übrigen Songs selbst seine Ruhe und Ausgeglichenheit im ersten und letzten Part nicht fremdeln; dazwischen jedoch wird freiheitssuchend gegroovet was das Zeug hält, und auch dies fügt sich organisch ins große Ganze ein. Das kräftig balladeske Instrumentalstück 'Memories In Salvation' verbindet den Groove von KYUSS mit dem Träumerischen der RED HOT CHILI PEPPERS zu etwas fast schon Postrockigem, und der hochmelodische, euphorsierte Song 'Alone' lässt das Album ganz gediegen ausklingen.
Mit BEEN OBSCENE hat das Münchener Label Elektrohasch Schallplatten eine künstlerisch souveräne Band unter Vertrag genommen, die für den Nachfolger des überdurchschnittlich versierten "Night O'Mine"-Drehers ein von ihren Wurzeln noch stärker emanzipiertes Werk erwarten lässt. Schon jetzt heben sich ihre Stücke positiv von der Masse der Veröffentlichungen ab.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Eike Schmitz