BEES, THE - Eyery Step's A Yes
Eyery Step's A Yes
Mehr über Bees, The
- Genre:
- Psychedelic/ Beat/ Pop/ Rock/ Songwriter
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Polydor / Universal
- Release:
- 11.10.2010
- I Really Need Love
- Winter Rose
- Silver Line
- No More Excuses
- Tired Of Loving
- Change Can Happen
- Island Lover Letter
- Skill Of The Man
- Pressure Makes Me Lazy
- Gaia
20.10.2011 | 15:18
Und trotz dieser ständigen Rückschau ist der Klang der Alben modern bis zeitlos, die letzten Entwicklungen auf den Sektoren Pop und Folk beweisen das. Wird doch wieder viel mehr darauf gesetzt, mutige Melodien zu ersinnen, mit der gesamten Band Refrains zu Gehör zu bringen und die Instrumentierungen nicht auf elektronische MAC-gestütze Programmierungen zu begrenzen.
Wo wir beim wunderbar verträumten 'Island Lover Letter' angekommen sind. Das ist ein Schmeichler von einem Song, der ganz zielgenau ins weiche Mark und Herzchen abzielt und trifft. Aber da scheint auch viel persönliche Wahrheit drin zu stecken, THE BEES stammen ja auch von einer Insel. Und schreiben wahrscheinlich auch noch oft von Hand.
Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Juwel bereits durchgehört habe: mit Freunden, mit der Liebsten, mit Kindern – es bleibt jedes Mal derselbe Eindruck: Selten hat sich eine Band so selbstbewusst zurückgenommen und trotzdem so liebevoll packende Musik geschrieben. "Every Step's A Yes" kann wegen dieser eigenen Benommenheit beim Hören so richtig süchtig machen.
Das ist ein wunderschönes Album.
Seit Jaaahren prägen sämtliche künstlerischen Ausgaben dieser bärtenen Bänd meine Innereien und Extremitäten, seit Jaaahren sind diese Krautköppe von der Isle of Wright der Geheimtipp für eigentlich... alle. Sollte zumindest zum Normalzustand werden.
Es folgt eine Lobhudelei, soviel gleich voraus!
Es folgt eine Lobhudelei, soviel gleich voraus!
Der von analogen Gerätschaften erschaffene, nach Gebrauchtwarenhandelladen und Trödelmarkt süsselnde Sound der Spätneohippies ist in seiner Altbackenheit schon allein eine Extraempfehlung wert. Und das Famoseste ist diese unglaubliche Abgehangenheit, Entspanntheit und Zurückgenommenheit, die das Kollektiv so antiversprüht. Nachdem die Single 'I Really Need Love' gleich zu Beginn auf "Every Step's A Yes" wahrscheinlich als Promolokomotive fungierte und auch als der konventionellste Beitrag gelten muss, geht es mit 'Winter Rose' erst so richtig in den Kräuterwald. Auf einem schleichenden Reggae-Reh betreten wir das Farnfeld, wippen mit der Fellweste und sammeln Blätter, um sie selig lächelnd in die Herbst-Luft zu träufeln.
Du stehst seit 21 Stunden im Stau, die Polizei hält das Backpulver für Mutti für Koks oder Dein Hausschlüssel ist in die Werra gefallen...? Dann riech' mal an der 'Winter Rose'. Als passierte das alles gerade gar nicht. Schon das Gitarrensolo zum Schluss allein reicht aus, so gutgelaunt zu werden, um den Ordnungshütern einen Kaffee auszugeben.
'Silver Line' macht da weiter, zentrale Aussage ist "Hanging Around!!!" Laut progressivem Wörterbuch steht da "sich herumtreibend, herumlungernd, herumgammelnd, sich herumdrückend". Haben wir das jetzt verstanden? Ich denke schon, vor allem wenn Entschleunigung mit diesem Soundtrack untermalt wird. Herrlich auch: 'Pressure Makes me Lazy' da hinten am schillernden Ende des Albums. 'No More Excuses' sagt uns: rechtfertige Dich nie! Und nimmer! Und es stimmt: das Leben wird so ehrlicher, feiner, entspannter, selbstbewusster. Dass gerade die fleissigen "The Bees" - die Bienen (Pfff!) auf diese Art und Weise des Lebens hinweisen, das nehmen wir mal als dreiste Ironie hin, oder?
Handwerklich und gedankenverloren schwebt die Band, die oftmals mit befreundeten Gastmusikern an Trompeten, Uraltorgeln oder Streichern aufrüstet, definitiv in den Neunzehnhundertsechzigern herum. In der großen Zeit der britischen Rock-und Popära der bekannten Mammute wie den BEATLES, den KINKS, den SMALL FACES, folkigen LED ZEPPELIN oder den Kolonialpsychedelikern THE BYRDS oder auch in den Schmalztöpfen SIMON & GARFUNKEL.
Handwerklich und gedankenverloren schwebt die Band, die oftmals mit befreundeten Gastmusikern an Trompeten, Uraltorgeln oder Streichern aufrüstet, definitiv in den Neunzehnhundertsechzigern herum. In der großen Zeit der britischen Rock-und Popära der bekannten Mammute wie den BEATLES, den KINKS, den SMALL FACES, folkigen LED ZEPPELIN oder den Kolonialpsychedelikern THE BYRDS oder auch in den Schmalztöpfen SIMON & GARFUNKEL.
Und trotz dieser ständigen Rückschau ist der Klang der Alben modern bis zeitlos, die letzten Entwicklungen auf den Sektoren Pop und Folk beweisen das. Wird doch wieder viel mehr darauf gesetzt, mutige Melodien zu ersinnen, mit der gesamten Band Refrains zu Gehör zu bringen und die Instrumentierungen nicht auf elektronische MAC-gestütze Programmierungen zu begrenzen.
Wo wir beim wunderbar verträumten 'Island Lover Letter' angekommen sind. Das ist ein Schmeichler von einem Song, der ganz zielgenau ins weiche Mark und Herzchen abzielt und trifft. Aber da scheint auch viel persönliche Wahrheit drin zu stecken, THE BEES stammen ja auch von einer Insel. Und schreiben wahrscheinlich auch noch oft von Hand.
Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Juwel bereits durchgehört habe: mit Freunden, mit der Liebsten, mit Kindern – es bleibt jedes Mal derselbe Eindruck: Selten hat sich eine Band so selbstbewusst zurückgenommen und trotzdem so liebevoll packende Musik geschrieben. "Every Step's A Yes" kann wegen dieser eigenen Benommenheit beim Hören so richtig süchtig machen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben
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