BEHIND CLOSED DOORS - Behind Closed Doors
Mehr über Behind Closed Doors
- Genre:
- Instrumental / Progressive / Djent
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- FinestNoise Records
- Release:
- 31.05.2013
- The (y) cut
- The Secret Coronation Of The Self
- Miserere 2 Go
- Install Catharsis
- L.C.D.M.
- Repetition/Reflection
- Re De Vour
Kalter, instrumentaler Progressive Metal im Djentkorsett.
BEHIND CLOSED DOORS spielt modernen, instrumentalen Progressive Metal, auch gern Djent genannt. Diese Musik kann mitunter sehr spannend sein, wenn man wie zum Beispiel ANIMALS AS LEADERS seine superben musikalischen Fähigkeiten zur Schau stellt oder wie THE OCEAN eine spannende wissenschaftliche Forschungsreise mit solchen Klängen verbindet. BEHIND CLOSED DOORS hat jedoch nur die Basisversion von Djent1.0 auf der musikalischen Festplatte installiert. Wir hören trockene, tiefergelegte Gitarren, einen wummernden Bass und ein kalt und steril produziertes Schlagzeug. Diese drei erzeugen die genretypischen synkopischen Rhythmusverschiebungen, die auch bei dieser Band zwar technisch blitzsauber aber irgendwie wahllos wirken.
Djentdjentdjent. schrumpeldipumpel. Schratt-Schratt. Klönk. Ach, ja. Manchmal gibt es sogar ein paar dunkle Samples. Ob die von hinter verschlossenen Tür kommen? Was das wohl lebt? Und während ich mir das so anhöre, gehen mir weitere, mitunter viel nerdigere Gedanken im Kopf rum. Ob es schwierig ist, tatsächlich ein Computerprogramm zu schreiben, das Dient produziert? Sounddatenbanken gibt es ja heutzutage quasi gratis, man müsste nur eine Drumcomputersoftware schreiben und eine Randomisierungsfunktion für den Rhythmus implementieren, die am Ende nach Djent klingt. Sowas kann man sicher ausrechnen. Nun bin ich aber kein Informatiker sondern Biochemiker und ich merke, dass die Musik von BEHIND CLOSED DOORS bei mir keinerlei chemischen Reaktionen an den für Musikwahrnehmung beteiligten Synapsen auslöst. Sie ist nicht schlecht, gibt mir aber nichts. Irgendetwas Elementares fehlt ihr. Deshalb kann ich BEHIND CLOSED DOORS nur Hardcore-Djentlern empfehlen. Die finden die Band vielleicht sogar ziemlich geil.
Eine erwähnenswerte Besonderheit ist, dass der Audio-CD noch eine Video-DVD beiliegt, auf der jeder Song visuell untermalt wird. Diese Videos kann man sich auch auf der Homepage der Band anschauen. Sie zeigen unter anderem mikroskopische Aufnahmen von Zellen und Kleinstlebewesen, anatomische Zeichnungen und jede Menge mehr Düsteres und Abgedrehtes, was gut zur Musik passt und den auf CD fehlenden Zugang eventuell erleichtern könnte. Nur, wie oft hat man Zeit, Videos beim Musikhören anzuschauen? Toll ist die Idee dennoch und bringt noch ein Pünktchen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker