BEHOLDER - Lethal Injection
Mehr über Beholder
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Dragonheart / SPV
- Release:
- 30.08.2004
- The Overlook Hotel
- Mr. Grady
- No Religion
- Blackout Of Mind
- Daydream
- Everywhere I Go
- Far Away (feat. Roberto Tiranti)
- Stay
- Lay Down The Law
- Lethal Injection
Eines muss man dem Infoschreiber von Beholder lassen: Er spart nicht mit Superlativen und sieht das Sextett schon "in the Olympus of Italian Heavy Metal". Was mich am Anfang relativ kalt ließ, genauso wie die Musik der Italiener. Doch nach und nach erschloss sich mir die Scheibe, und die geschriebene Info kam der Musik näher als ich am Anfang je gedacht hätte. Riffbetonter Power Metal mit catchy Melodien, und sowohl Patrick Wire als auch Leanan Sidhe (beide v.) können genauso glänzen wie die Backingband, bestehend aus Markus Mayer (g.), Mark Vikar (key.), Ace Raven (b.) und Mario Giannini (dr.).
Als ich das Intro 'The Overlook Hote' zum ersten Mal gehört hatte, lief es mir eiskalt den Rücken runter; und das am hellichten Tage. Das Intro hätte auch super zu einer KING DIAMOND-Scheibe gepasst. Das folgende 'Mr. Grady' geht gleich gut ab und der Wechselgesang von Patrick und Leanan gibt dem Stück das besagte i-Tüpfelchen. In der Mitte wird das Tempo durch eine Pianobridge gedrosselt und der Gesang von Leanan tut sein Übriges, um den geneigten Hörer in das benachbarte Powermetaluniversum zu entführen. Der Refrain von 'No Religion' und die kirchenorgelartigen Keyboards gehen einem beim ersten Durchlauf nicht aus dem Ohr. 'Blackout Of Mind' geht voll auf die Zwölf, und in diesem Stück hat Patrick die Möglichkeit zu glänzen, um sich mit einem weiteren Gastsänger die Bälle gegenseitig zuzuspielen. Genial!
Dass auch ein paar Gänge zurückgeschaltet eine Gänsehaut erzeugt werden kann, beweist die Ballade 'Far Away', auf der Roberto Tiranti von LABYRYNTH das Lied gesangstechnisch veredelt. ‘Stay’ könnte von der Melodieführung her auf einem James-Bond-Soundtrack stehen und ‘Lay Down The Law’ hätte auf einer GAMMA RAY-CD ohne Mühe Platz gefunden, doch besser gut geklaut als schlecht selbst komponiert, vor allem wenn es mit so viel Spielfreude vorgetragen wird.
Wenn BEHOLDER live nur halb so gut rüberkommen wie auf CD, dann sehe ich einen neuen Power-Metal-Stern am Himmel glänzen und, wer weiß, vielleicht erklimmen sie doch den Olymp des Power Metal. Passend zur Olympiade in Athen erhalten sie von mir in der Disziplin Power Metal die Goldmedaille!
Anspieltipps: No Religion, Blackout Of Mind, Far Away, Stay
- Redakteur:
- Tolga Karabagli