BELENOS - Chemins De Souffrance
Mehr über Belenos
- Genre:
- Black Metal / Pagan Metal
- Label:
- Northern Silence / Twilight
- Release:
- 07.12.2007
- Oraison Funèbre
- Le Déchirement
- Funeste Et Hivernal
- Le Domaine Des Songes (Acte I)
- Barrad Du
- War Hent An Ancou
- L'Enfer Froid
- Noz-Veil
Nachdem sich Vordenker Loïc Cellier in der Vergangenheit noch gerne vom einen oder anderen Mitmusiker unterstützen ließ, ist BELENOS inzwischen zu seinem reinen Soloprojekt geworden, was der Musik des Franzosen in punkto Qualität jedoch keinen Abbruch getan hat. Das fünfte Album der bretonischen Black-Metal-Institution gliedert sich in zwei Kapitel, zum einen in "Allégorie D'Une Souffrance" und zum anderen in "Les Chemins De La Mort", welche sich aus jeweils vier Titeln zusammensetzen.
Beim ersten Teil handelt es sich um die Neuaufnahme eines Demotapes aus dem Jahre 1998, welches für diese Scheibe eindrucksvoll neu gewandet wurde, während sich im zweiten Teil durchwegs neues Material findet, das sich aber stilistisch und in Sachen Stimmung nahtlos an das alte Schaffen anfügt. Eingespielt wurde das Werk in seiner Gesamtheit im Jahre 2007, so dass trotz des langen Reifeprozesses ein roter Faden und eine musikalische Einheit erkennbar sind. Dabei handelt es sich um tieftraurigen, aber dennoch auch aggressiven Black Metal mit vielen Stimmungswechseln, den Loïc selbst gerne als "Celtic Black Metal" bezeichnet. Vor jetzt jemand an CRUACHAN und Konsorten denken mag, sei jedoch darauf hingewiesen, dass das keltische Element rein musikalisch kaum durchdringt. Melodien aus dem Irish Folk und lustige Pfeif-Instrumente werdet ihr hier nicht finden.
Es ist mehr das Mystische, das die Sagen von Druiden und die Lieder der Barden umweht und in die Musik von BELENOS eingewoben ist. Überragend kommt dies zum Beispiel beim Opener 'Oraison Funèbre' mit seinen Akustikgitarren und den gesprochenen Passagen und noch mehr beim gigantischen 'Funeste Et Hivernal' zur Geltung, welches mit massiven Chören, ergreifend surrender Leadgitarre und massivem Drumming arbeitet, um sodann in ruhige Passagen mit wunderschöner Zupfklampfe zu verfallen. Urtypische Nordland-Raserei finden wir auch, sie tritt jedoch eher als sparsam gesetzter Kontrapunkt bei Stücken wie 'Barrad Du' auf, denn als dominierendes Stilelement.
Als kleiner Makel am Rande ist jedoch leider wie im Black Metal so oft zu konstatieren, dass bei aller atmoshärischen und instrumentalen Kompetenz und trotz des für das Genre perfekt arrangierten Sounds, ein gewisses kompositorisches Defizit vorhanden ist. Die Stücke ergreifen durch ihre Atmosphäre und lassen das Gesamtwerk ergreifend erscheinen, doch die großen Momente, welche sich auf der Festplatte unseres Zentralrechners festschreiben würden, sind etwas zu spärlich gesät, um aus einen schönen Black-Metal-Werk einen künftigen Genre-Klassiker zu machen.
Für Fans der Band dennoch eine sehr erbauliche Scheibe, und bislang Uneingeweihte sollten sich näher mit dem keltischen Feuergott beschäftigen, wenn bisher vorzugsweise doomig-epische Schwarzstahl-Truppen wie BATHORY, KAMPFAR oder WINDIR auf ihrem Speisezettel gestanden haben.
Anspieltipps: Oraison Funèbre, Funeste Et Hivernal, L'Enfer Froid
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle