BELLA MORTE - The Quiet
Mehr über Bella Morte
- Genre:
- Gothic/Elektro/Dark Wave
- Label:
- Metropolis Records
- Release:
- 31.01.2003
- Regret
- Logic
- Whispers
- First Light
- The Quiet
- Living Dead
- Echoes
- Hope Again
- I Follow
- Always
- Christina
- Ember
- Wires
Die musikalische Laufbahn des aus Amiland stammendem Duos BELLA MORTE begann 1996, als sich ein gewisser Andy Deane und ein weiterer gewisser Gopal Metro dazu entschlossen, gemeinsam eine CD aufzunehmen. Das Resultat, die EP „Remains“, erfreute sich in Undergroundkreisen großer Beliebtheit und war nach bereits kurzer Zeit vergriffen, der Nachfolger „Where Shadows Lie“ aus dem Jahre 1999 festigte den Status von BELLA MORTE als eine der führenden Formationen in der gotischen US-Undergroundbewegung noch mehr.
Das neue Werk „The Quiet“ dürfte – betrachtet aus dem Blickwinkel der Schwarzmantelfraktion jenseits des großen Teichs – wohl zu einem weiteren Highlight der hauseigenen Band werden, fährt das Duo hier doch recht angenehm klingende Songs mit Einflüssen aus der Gothic-, Elektro- und Dark Wave-Schiene auf, zeitweise gespickt mit kleinen Ausflügen Richtung Drum’n’Bass oder Deathrock mit der typischen, leicht schrottigen Gitarre. Dazu passt der Gesang von Andy, der sich irgendwo in der Schnittmenge aus Dave Gahan (DEPECHE MODE), Mark Hockings (MESH) und Drazen Kostelac (PERFIDIOUS WORDS) ansiedeln lässt, recht gut ins Bild, wahlweise mit sanftem oder scharf-schneidendem Unterton ausgestattet.
Und doch: Irgendwie fehlt es an zündenden Ideen auf „The Quiet“, zu glatt, zu harmlos oder schon zu oft gehört wirken viele der 13 Tracks, als ob man im Vorfeld einen Großteil der kompositorischen Ecken und Kanten schön abgefeilt hätte. Die primär mit Minimalelektronik arbeitende Dunkel-Ballade „The First Light“, die darkwavigen Vertreter „The Quiet“ und „Echoes“ oder flockig-rockende Nummern im 80er-Stil wie „Living Dead“ und „Christine“ – sie alle bringen zwar abwechslungsreiche Kost auf den (Musik-)Tisch und lassen gar ab und an freudig die Zehen zucken, aber „den Kracher“, einen Song, der wirklich im Ohr hängen bleibt, sucht man auf „The Quiet“ vergebens. Allein der verträumten Ballade „Hope Again“ (warum muss ich hier nur an AMERICAs „The Last Unicorn“ denken?) könnten potentielle Chancen auf einen leichten Wiedererkennungseffekt eingeräumt werden, und schön anzuhören ist der Song allemal.
Dass sich BELLA MORTE auch außerhalb von Amiland einen größeren Namen wie die Szene-Kollegen von LONDON AFTER MIDNIGHT, CINEMA STRANGE oder FAITH AND THE MUSE machen können, wage ich fürs Erste zu bezweifeln – obwohl es sicher einige Leute geben dürfte, die sich in die Songs von „The Quiet“ verkucken werden. Beim nächsten Album die Ecken und Kanten dranlassen und die Schwungbremse lockern, dann könnte auch hier der finale Durchbruch – zumindest in schwarzen Kreisen – gelingen.
Anspieltipps: Hope Again, Christine
- Redakteur:
- Kathy Schütte