BELLGRAVE - Evil Mood
Mehr über Bellgrave
- Genre:
- Death 'n' Roll
- Label:
- Twilight
- Release:
- 28.11.2008
- Harmony Of Life And Death (Intro)
- Last Gunmen
- Evil Mood
- All The Little Intrigues
- Nothing In Between
- Black Soul
- Ode To Forgotten Days
- Enemy
- Dead Mans Song
- Echoes
- Down The Hill
- Guilty As Charge
Mal wieder haben Berlins verarmte Gewölbe einen gehörigen Wutknoten herausgespuckt. Die fünf Capitolisten sind in der Gesamtheit fasziniert von tiefem Doppelgitarrengewummer, heruntergedröhntem Mannkehlgesang und einer reduzierten Struktur Schwarz-Weiß. Das ist nicht zum Nachteile des Energiepaketes, denn so wird auch schnell klar, welchen Weg der Haufen auch musikalisch eingeschlagen hat: Warum sich mit kompositorisch mit Gekrösel herumärgern, wenn der Lärmzug gleich alles plattwummern kann? Elemente aus Hardcore und Metal werden verwoben, nachdem sie an ein mächtiges Schlagwerk gekettet wurden. Voluminös wie sein Erschaffer ist auch die Vokalistenstelle passend vergeben.
Das ist unaufdringlich, in einem scharf durchgezogenen Dreiminutenkorsett verpackt und lässt erahnen, dass hier auch die leibhaftige Präsenz eine eindrucksvolle sein kann. Berliner Bands wie VOLTRON, KINT oder ANDROID EMPIRE haben in der letzten Zeit vielfach bewiesen, wie ruppig der Jungmusiker dort unterwegs zu sein scheint. Das Kollektiv hier versucht und beginnt nach dem Drittel der Platte, etwas mehr - sagen wir – zu experimentieren. Es wird mal langsam eingestiegen, einem doppelgemerzten Riff auch mal ausgiebiger gefrönt, wie in 'Ode To Forgotten Days'. Das Stück ragt sowieso heraus, da es über einen gehörigen Grad an Mitgröhlness verfügt. Die Befürchtung, dass sich die Aufbauten der Beiträge insgesamt gleichen, zerstreut sich zwar nicht, aber ein Stück wie 'Dead Mans Song' zeigt als nächstes Hochlicht auf, was hier möglich ist. Schöner eingängiger Stampfer.
So bestimmt das entombedeske Geradeaus den Fortlauf und Werdegang dieses Albums. Und das ist ja nicht die schlechteste Referenz. Nur mehr davon, denn so langsam müssen wir dem Winter in den Pops treten und überhaupt: die Festivalsaison naht!
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben