BELLS AND RAVENS - What Death Cannot End
Mehr über Bells And Ravens
- Genre:
- Epic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.07.2022
- Your Last Sacrifice
- The Headless Horseman
- Scourge Of The Seven Seas
- Martyrs & Illusionists (Victory) Pt. 1
- Zone Of Pain
- Beyond Redemption
- Dishonored
- Master Of My Fate
- 1773
- Martyrs & Illusionists (Home) Pt. 2
Vielfältig und abwechslungsreich.
Mit BELLS AND RAVENS hat es sich 2018 ein Projekt zur Aufgabe gemacht, die ganz eigene Sichtweise des modern geprägten Epic Metals zu kreieren. Dahinter steckt der ehemalige CONTRACRASH-Musiker Matt Carviero, der schon 2020 mit "In Our Blood" auf sich aufmerksam machte. Für seinen zweiten Streich nahm er die Hilfe seines Schlagzeuger-Kollegen Claudio Sisto in Anspruch, der schon bei GOBLINS BLADE und MYSTIC PROPHECY hinter der Schießbude saß und im vergangenen Jahr leider viel zu früh verstorben ist. Doch Carviero wollte das Vermächtnis seines ehemaligen Weggefährten weiterführen und so erscheint mit "What Death Cannot End" ein mit diesem Hintergrund sehr emotionales und in Gänze starkes Album.
Den Posten am Mikro teilen sich indes Zak Stevens (ex-SAVATAGE, CIRCLE II CIRCLE), Tim Owens (ex-JUDAS PRIEST, ex-ICED EARTH, KK'S PRIEST), Andreas Mozer (TRAITOR) und Tommy Laasch (CHINCHILLA) und verleihen dem "What Death Cannot End"-Produkt einen hochwertigen Rahmen, sind sie es doch, die dem einerseits progressiven, ausufernd, andererseits opulenten und teils auch symphonischem Konzept gesanglich die Krone aufsetzen. Die Riffs sind angenehm wuchtig, an der Härte fehlt es der Scheibe also nicht, und wenn dazu auch noch anmutige Refrains und verspielte Soli stoßen, kann man sich auf ein abwechslungsreiches, dynamisches Album voller Überraschungen einstellen.
Zugegeben, "What Death Cannot End" ist kein Album, das nach dem ersten, zweiten Durchgang zündet, sondern Zeit und Weile braucht, bis die Lichter allmählich angehen. Doch dann überzeugen sowohl harte, offensive Feuerwerke der Marke 'The Headless Horseman' und 'Master Of My Fate', als auch gefühlvolle, balladeske Momente wie im 'Martyrs & Illusionists (Home), Pt. II'-Abschluss. Zu weiteren Überraschungen gehören 'Beyond Redemption', das unbekümmert zwischen Klargesang und fiesen Growls wechselt, und die dezente Klassik-Hommage 'Scourge Of The Seven Seas', die selbstverständlich '1773' die Krone aufsetzt und in der Carviero deutlich zeigt, dass man nicht YNGWIE MALMSTEEN heißen muss, um eine gekonnte Brücke zwischen zwei musikalisch fremden Welten zu schlagen. Hier treffen geschmackvolle Arrangements auf eine Menge Pepp und künstlerisches Know-How.
Auch wenn nicht alle Songs gleichermaßen begeistern – insbesondere fallen mir der Beginn mit 'Your Last Sacrifice', sowie das langwierige 'Zone Of Pain' etwas schwer – hat der CONTRACRASH-Gitarrist mit seinem BELLS AND RAVENS-Zweitwerk das Debüt nicht nur übertreffen und mit namhaften Gästen und ausgeklügelten Arrangements ein abwechslungsreiches und über weite Strecken gelungen-episches Album erschaffen, sondern vor allem Claudio Sisto würdig auf diesem Album verewigt. Die Platte hat vom Melodic und Power, über Symphonic bis hin zum klassischen Heavy Metal eine Menge zu bieten und klar liegen die Augenmerke eher auf den Gästen, sowie dem andächtigen, opulenten Ansatz, doch auch in Sachen Drumming ist "What Death Cannot End" durch und durch hochklassig. Die Zeit wird zeigen, ob Carviero dieses Niveau auch beim kommenden "make it or break it"-Album in dieser Form halten kann. Wir werden sehen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp