BELOVED ENEMY - Thank You For The Pain
Mehr über Beloved Enemy
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- RodeoStar Records
- Release:
- 25.03.2011
- Thank You For The Pain
- Friendly Fire
- Die Alone
- Comavoid
- Doors
- Das Boot
- Generation Download
- Lost
- Part Of It
- Psycho Girl
- The Long Walk
- Running Man
- The Stand
Gothic Rock in allen seinen eigenwilligen Facetten
BELOVED ENEMY sind im Prinzip eine Gothic-Rock-Bnd, wie sie rein klanglich betrachtet typischer nicht sein könnte. Doch es gibt den Faktor X, der das Soundgewand des ehemaligen FIDDLER'S GREEN Peter Pathos in ein völlig anderes Licht taucht - und den neuen Longplayer "Thank You For The Pain" plötzlich wieder sehr interessant macht.
Vor allem im Gesangsbereich unterscheiden sich BELOVED ENEMY stark von der Konkurrenz; Frontmann Ski tönt irgendwo zwischen Robert Smith, Pete Steele und RAMMSTEIN-Bass Till Lindemann und verleiht den Songs dadurch eine ganz besondere Ausdrucksform. Mal sonor, dann wieder mit fast schon euphorischer Energie bewegt er sich durch das sehr abwechslungsreiche Material, polarisiert aber gerade in den Nummern, in denen der Kontrast zwischen der Atmosphäre des Songs und seinem beschwörerischen Organ zu groß wird. Gerade in den ruhigen Stücken der ersten Albumhälfte weiß man nicht so recht, wie man den vokalen Tieftöner annehmen soll, da die Kontrastwirkung stellenweise echt befremdlich wirkt. 'Die Alone' und 'Doors' sind solche Stücke, in denen man sich nicht so recht entscheiden kann, ob die Konstellation nun passt oder doch eher ein Eigentor ist. Dies erübrigt sich schließlich in Nummern wie 'Generation Download' und 'Running Man', die an das deftigere, ausnahmsweise mal flottere Material von TYPE 0 NEGATIVE erinnern und BELOVED ENEMY von einer bis hierhin noch unerwarteten Seite präsentieren. Hier kann man schließlich auch von klassischem Gothic Rock sprechen; die Gitarren übernehmen plötzlich einen viel dominanteren Part, die SISTERS-Parallelen wachsen schlagartig an, und wenn BELOVED ENEMY diesen Stoff vor zwei Dekaden vorgestellt hätten, könnte man sich gut vorstellen, dass die Platte ein Selbstläufer geworden wäre.
Der Zeitfaktor soll aber selbstverständlich nicht über die Qualität des Albums urteilen, viel mehr die Tatsache, dass "Thank You For The Pain" noch ein wenig homogener hätte ausfallen können. Die stilistischen Sprünge zwischen den Songs wären in reduzierter Form angenehmer gewesen, hätten dem endgültigen Werk ein bisschen mehr Struktur gegeben. Doch alleine auf die Songs bezogen ist die zweite Scheibe der deutschen Gothic-Rock-Formation interessant und spannend. Denn am Ende zahlt sich der Facettenreichtum definitiv aus und macht "Thank You For The Pain" trotz kleiner Schwächephasen durchaus spannend.
Anspieltipps: Generation Download, Thank You For The Pain, Running Man
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes