BELOW - Across The Dark River
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2014
Mehr über Below
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 11.04.2014
- Trapped Under Ground
- Bid You Farewell
- Ghost Of A Shepherd
- Portal
- In My Dreams
- Mare Of The Night
- The Whitechapel Murderer
- Across The Dark River
Konservativ, episch, so wie Doom sein sollte<br />
Schwedischer Doom war einst eine echte Marke, mit CANDLEMASS und SORCERER als Aushängeschildern stand der Name für epischen Doom Metal mit pathetisch-theatralischem Gesang und bot damit eine deutliche Abgrenzung vom amerikanischen Doom der PENTAGRAMs und TROUBLEs, wobei natürlich SOLITUDE AETURNUS den Rahmen sprengte und trotz texanischer Herkunft fest im epischen Lager verwurzelt war.
Nun habe ich bewußt die Vergangenheitsform gewählt, denn die letzten Lebenszeichen der genannten Bands liegen entweder eine ganze Weile zurück (SOLITUDE AETURNUS), öffneten sich immer mehr dem 70er Rock (CANDLEMASS), oder lassen seit einer Live-Reunion auf sich warten (SORCERER). Doch langsam regt sich wieder etwas im epischen Doom, PROCESSION fing mit Elementen der Spielart an, die Dänen ALTAR OF OBLIVION halten mit ihren Einflüssen ebenfalls nicht hinterm Busch und letztes Jahr bot EVANGELIST aus Polen das klassischste Schweden-Doom-Album seit Jahren auf.
Mit BELOW kehrt der Stil nun wieder zurück in seine Heimat, nach Schweden und zeigt sich lebendiger denn je. "Across The Dark River" ist zwar in etwa so innovativ wie ein Faustkeil, schafft es aber vom ersten Ton an auf bemerkenswerte Weise, dieses ganz typische Feeling aufzubauen. Bereits der Opener 'Trapped Under Ground' weckt selige SORCERER-Erinnerungen. Diese Kombination aus sphärischem Chor und klarer Solostimme war eines jener Markenzeichen, die Lieder wie 'Queen In Black' oder 'Born With Fear' so fantastisch machten und BELOW schafft es, diese Stilistik herrlich wiederzubeleben.
In ähnlichem Fahrwasser geht es weiter, wobei über die gesamte Albumdistanz der Hexer ein größerer Einfluss ist, als die Lichtmesse. Wirklich schwach ist keiner der Songs, neben dem Opener ragen noch 'Portal' und 'Mare Of The Night' heraus. Der Rest ist etwas zäher, bietet aber weiter starkes Doom-Futter, von einer Band, die ganz genau weiß, wie sie klingen will und dies auch umsetzt. Die Produktion ist klar, kraftvoll und zeitgemäß, der Gesang kommt zwar nicht ganz an einen Messiah Marcolin oder Anders Engberg heran, gibt aber sein bestes.
Somit gibt es für Fans des Epic Doom skandinavischer Prägung eigentlich nur eine Möglichkeit, nämlich "Across The Dark River" schnellstmöglich zu kaufen. Denn auch wenn die Hitdichte von Genreklassikern wie "Nightfall" oder "Epicus Doomicus Metallicus noch nicht erreicht wird, bietet das Album genug starke Lieder auf, um BELOW direkt in die Spitzengruppe aktueller Doom-Epiker zu befördern.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst