BELOW THE SUN - Envoy
Mehr über Below The Sun
- Genre:
- Death Doom / Post Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Temple of Torturous
- Release:
- 24.02.2015
- Outward The Sky
- Cries Of Dying Stars
- Alone
- Drift In Deep Space
- Breath Of Universe
- The Earth
Dunkelmusik aus Sibirien.
BELOW THE SUN kommt aus einem kleinen Dorf nahe der sibirischen Großstadt Krasnoyarsk. Es ist sicher eines der Enden dieser Welt und umso schöner ist es, mit Musik aus solchen Regionen konfrontiert zu werden.
Doch auch dort hat die moderne Studiotechnik mittlerweile Einzug gehalten. "Fett!" ist nämlich der erste Gedanke, wenn die verzerrte Gitarre nach dem sehr atmosphärischen Intro von 'Outward The Sky' einfällt. Langgezogene, traurige Leads erhalten die Atmosphäre, doch dann setzt ein urböser, fast furchterregender Growl-Gesang ein, und der Song wird zu einer langsamen Doom-Death-Walze. Das ist normalerweise nicht so ganz mein Fall, vor allem nicht auf Dauer, doch bei BELOW THE SUN schaffe ich es, über die volle Alben-Distanz makabere Freude aus der Musik zu ziehen.
Ein Grund hierfür ist, dass BELOW THE SUNs Kompositionen eine sehr deutliche Post-Rock-Schlagseite haben. Die Songs bauen sich alle sehr behutsam auf und man steigert die Spannung kontinuierlich bis zum unweigerlichen Ausbruch. Der Growl-Gesang wird hierbei sparsam, dafür aber ganz gezielt an den entscheidenden Stellen eingesetzt. Somit reflektiert die Musik, welche Elemente von SWALLOW THE SUN oder OPHIS mit denen von CULT OF LUNA oder frühen ISIS vereint, die bedrohliche Leere und Einsamkeit der sibirischen Weiten ganz gut.
Auch wenn der Hörer in den sechs Tracks mit Überlänge (zwei gehen über zehn Minuten und 'Drift In Deep Space' ist sogar fünfzehn Minuten lang) die eine oder andere Durststrecke durchlaufen muss, kommt er doch immer wieder an hörenswerten Zwischenstopps vorbei. Aufheiterndes gibt es in der guten Stunde Dunkelmusik indes wenig und musikalische Experimente darf man auch nicht erwarten. Dafür aber einen sehr guten Sound und eine Band mit einer spürbaren musikalischen Vision. Darf man mal anchecken.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Thomas Becker