BELPHEGOR - Walpurgis Rites - Hexenwahn
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2009
Mehr über Belphegor
- Genre:
- Black Metal/Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 09.10.2009
- Walpurgis Rites
- Veneratio Diaboli - I Am Sin
- Hail The New Flesh
- Reichswehr In Blood
- The Crosses Made Of Bone
- Der Geistertreiber
- Destroyer Hekate
- Enthralled Toxic Sabbath
- Hexenwahn - Totenkult
Gruselig und abwechslungsreich - BELPHEGOR machen den nächsten Schritt!
Eine solch positive Entwicklung wie den österreichischen Überzeugungstätern von BELPHEGOR kann man wohl nur den wenigsten Bands im europäischen Bereich nachsagen: Zunächst wegen ihrer lyrischen Konzepte noch müde belächelt, haben sich Sprachrohr Hellmuth und seine Mannen Stück für Stück nach oben gearbeitet und gehören inzwischen zu einer der wichtigsten Gruppen in der hiesigen Death/Black-Szene.
Die musikalische Fortentwicklung ist auch auf dem aktuellen Silberling "Walpurgis Night - Hexenwahn" ziemlich deutlich dokumentiert. Die Zeit, in denen Blasts und verrohtes Geknüppel bei BELPHEGOR den Ton angaben, sind längst Vergangenheit. Heuer prügeln die Österreicher viel kontrollierter und fokussierter, ohne dabei ihre infernalische Ausstrahlung aufzugeben. Auf dem inzwischen achten Studioalbum macht sich dies insofern bemerkbar, dass man sich vor allem tempotechnisch an vielen Stellen zügelt. Ist der Opener und Titelsong noch ein wirklich räudiges Schlachtross mit einem packenden Uptempo-Grooves, folgt mit 'Veneratio Diaboli - I Am Sin' eine überraschend epische Nummer, die sogar durch einige Melodien unterlegt wird. Konsequenter als bisher verschmelzen hier leicht-hymnische Ansätze mit dem eigenwilligen Mix aus tödlichen Gitarren und schwarzgefärbten Blast-Tendenzen - sehr geil!
Abwechslung soll auch in den nächsten Minuten das vorrangige Stichwort sein: 'Hail The New Flesh' grüßt mit fettem Todesblei-Groove, 'Der Geistertreiber' funktioniert als atmosphärisch veranlagtes Intermezzo ebenfalls ganz gut, und mit 'Hexenwahn - Totenkult' wagt man sich sogar in den theatralischen Bereich. Zur Sicherung alter Werte verankert die Band zwar immer wieder traditionelle BELPHEGOR-Kompositionen wie das geniale 'Reichswehr In Blood' und das forsche 'Destroyer Hekate', doch insgesamt fällt schon sehr deutlich auf, dass die Band sich heuer viel breiter orientiert. Und auch wenn manche Passagen ein wenig gewöhnungsbedürftig anmuten, so steht den Österreichern dieser Fortschritt recht gut zu Gesicht - schließlich bringt es wohl niemandem etwas, wenn BELPHEGOR leidlich ihren Klassiker "Necrodaemon Terrorsathan" kopieren!
Ergo: BELPHEGOR bewegen sich musikalisch einen Schritt weiter in den finsteren Bereich und arbeiten gezielter mit Stimmungen. Das Ergebnis ist ein erstaunlich vielschichtiges Album, das trotz der hinzuaddierten Elemente jedem Fan wieder sehr gut gefallen dürfte.
Anspieltipps: Walpurgis Night, Veneratio Diaboli - I Am Sin, Reichswehr In Blood
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes