BENEA REACH - Monument Bineothan
Mehr über Benea Reach
- Genre:
- Prog / Avantgarde-Core
- Label:
- Tabu Recordings
- Release:
- 31.07.2006
- Ground Slayer
- Inheritor
- Transmitter
- Purge
- Pandemonium
- River
- Torch
- Conflux
- Emperor
- Immaculate
- Venerate
- Drapery
2006 scheint ein ambivalent-metallisches Jahr zu werden. Immer wieder lese ich in den Promozettel das Genre "Metal", nur damit die Plattenfirmen danach zeilenlang voller Stolz die verschiedenen Einflüsse nennen können und gleichzeitig ein Schubladendenken bei angeblich genau dieser Band vollkommen unmöglich machen.
Genau bei solchen Promo-Versuchen fällt die Genrebeschreibung zwar oft ungemein schwer aus, aber geübte und vielseitige Hörer wissen sofort, welche Bands solche Truppen wie BENEA REACH aus dem Effeff kennen. In diesem Fall wären es die hypnotischen, teils minutenlangen unveränderten Instrumentalparts (TOOL), post-verrückte Songstrukturen (MESHUGGAH), die Weltuntergangsstimmung (NEUROSIS) und viele weitere kleine Elemente...
Es ist ja nicht so, als ob BENEA REACH mit ihrer Musik Revolutionen losbrechen würden - trotzdem ist es den Mannen um Ex-EXTOL-Gitarrist Christer Expevoll und Marco Storm (nein, nicht der deutsche National- und NHL-Spieler der Boston Bruins) gelungen, einen gewissen roten Faden immer aufleben zu lassen, vor allem aber, die Musik als eine Art Droge herüberzubringen und den Hörer quasi dazu zu zwingen, "Monument Bineothan" immer wieder anzuhören. Ob nun übertechnische Schmankerl oder das gesunde Wechselspiel zwischen Melancholie, Untergang und Aggression, eigentlich punkten BENEA REACH in allen Bereichen. Herauszuheben ist nichtsdestotrotz am ehesten die gewaltige Gitarrenarbeit, die eine unsprengbare Wand aufbaut, welche nur durch die eigene Melancholie-Bombe gesprengt werden kann.
Dass bei solch einem Album auch Schwachpunkte an der Tagesordnung sind, wird niemanden überraschen. Ich denke da an die wenig transparente Produktion, an den hintergründigen und nur selten facettenreichen Gesang, der über einseitige Screams oft nicht hinauskommt, oder auch an die allgemein üblichen Problemchen beim Konsumieren komplizierter Scheiben (Eingängigkeit hier, in dieser Jahreszeit die wenig passende Stimmung dort). Wer jetzt immer noch keine Ahnung hat, über was ich da eigentlich schreibe, versucht sich die Avantgarde-Abteilung etwas weniger bedrückend und zäh vorzustellen oder hört beim Plattenladen des Vertrauens in die über 70 Minuten lange norwegische Platte mit Geduld hinein.
Anspieltipps: Am ehesten 'Purge' und 'Pandemonium'
- Redakteur:
- Christian Hubert