BENEA REACH - Possession
Mehr über Benea Reach
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Spinefarm Records / Soulfood
- Release:
- 22.03.2013
- Woodland
- The Mountain
- Desolate
- Nocturnal
- Crown
- Empire
- Shedding Skin
- Fallen
- Constellation
- The Dark
- Aura
Der düstere Modern-Metal-Wahnsinn!
Zu den teils eher weniger wohlwollenden Kritiken der beiden bis dato herausgegebenen BENEA REACH-Platten gibt es eigentlich nur zwei gültige Theorien: Entweder hat man das Talent des norwegischen Sextetts in all der Zeit immer geflissentlich ignoriert, oder aber die Band hat seit ihrem letzten Release "Alleviat", der immerhin schon aus dem Jahr 2008 datiert, einen derartig großen Entwicklungssprung vollzogen, dass sie tatsächlich erst mit dem berüchtigten dritten Album bereit ist, ganz vorne an der Spitze anzugreifen. Mit "Possession" veröffentlicht die Truppe aus Oslo nämlich dieser Tage ein wahrhaftiges Meisterwerk der düsteren Metalkunst und zelebriert hierbei immer und immer wieder die Kontrastwirkung aus brachialen Riffs, epischer Atmosphäre und fantastischen Hooklines - und ganz obendrein können BENEA REACH diesmal auch einen sehr originellen Sound für sich verbuchen, der auch in der ansonsten oftmals sterilen Produktion eines Tue Madsen nicht einen Teil seines Gesichtes verliert.
Dabei ist "Possession" gleichzeitig eine Scheibe geworden, die keinem festen Schema folgt. Während die Band anfangs noch ihrer Vorliebe für KILLSWITCH ENGAGE nachgeht und mit 'The Mountain' und 'Nocturnal' zwei Tracks in die Waagschale wirft, die locker auch auf "The End Of Heartache" Platz gefunden hätten, sind es im zweiten Teil des Albums vor allem die ausladend arrangierten, teils sehr bombastischen Nummern, die für Aufsehen sorgen: 'Empire' folgt beispielsweise mit der nächsten Killer-Hookline, 'Fallen' und 'Sheeding Skin' fußen auf einem sehr epischen Basis-Arrangement, 'The Dark' ist die progressive Antithese zum ansonsten oftmals straighten Material der Norweger, und mit 'Aura' endet "Possession" ähnlich anmutig und monumental wie die Platte zuvor mit 'Woodland' gestartet wurde.
Da fragt man sich ernsthaft, wie man BENEA REACH in der letzten Dekade übersehen konnte, warum ihr Stoff eigentlich immer nur der Durchschnittlichkeit preisgegeben wurde und vor allem wie es der Band gelungen ist, nach einigen Rückschlägen ein solch brillantes Comeback zu feiern und so nachhaltig zu beeindrucken. "Possession" übertrumpft all das, was MNEMIC und Co. mit ihren futuristischen Sounds je geschaffen haben, stellt OMNIUM GATHERUM mit seinen teils vertrackten Schemata locker ins Abseits und dürfte auch der Metalcore-Gemeinde auf Anhieb prima gefallen. Es mag zwar zu sehr nach Floskel klingen, aber mit dieser Band wird definitiv in der Zukunft zu rechnen sein - und an dieser Scheibe darf kein Verfechter der brachial-modernen Metal-Sounds vorbeischauen!
Anspieltipps: The Mountain, Nocturnal, Empire, Fallen
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes