BENEATH THE HOLLOW - Misery Loves You
Mehr über Beneath The Hollow
- Genre:
- Modern Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.06.2023
- A Sure Thing
- Offended
- Malignant Friend
- Terrifier
- Vacant
- Blackwater Mountain
- The Depths
- Misery Loves You
Ordentlicher Groove-Metal-Brocken aus Chicago.
Der Pressetext zum neuen BENEATH THE HOLLOW-Album "Misery Loves You" bezeichnet die Band als best gehütetes Geheimnis der amerikanischen Metropole Chicago. Dem würde ich in Teilen durchaus zustimmen, denn mit seinem Debüt "Nihilist" und diversen Single-Veröffentlichungen konnte der Vierer zumindest auf der anderen Seite des großen Teichs noch keine großen Wellen schlagen. Dabei spielen die Herren mit ihrem modernen und mächtig groovigen Metal eigentlich eine Stilrichtung, die sich momentan ja wieder besonders großer Beliebtheit erfreut. Hören wir uns also einmal an, ob der Zweitling das Zeug dazu hat, im Konzert der Großen mitzuspielen.
Selbige Größen, die einen bleibenden Eindruck bei den vier Musikern hinterlassen haben, macht die Band in den Reihen des Groove und Nu Metal aus, wobei hier so Namen fallen wie SLIPKNOT, PANTERA oder AMERICAN HEAD CHARGE. Und der Opener 'A Sure Thing' hat auch durchaus einige Schnittmengen mit den genannten Bands, wobei ich gerade bei den wuchtigen Gitarren und dem mächtig wummernden Bass auch noch ein paar MACHINE HEAD-Parallelen ausmachen kann. Neben den Saiteninstrumenten ist dabei vor allem Fronter Jewell Yocum der Star der Show, der mit einem Mix aus brutalen Shouts und knarzigen Klargesängen besonders positiv auffällt. Gerade wenn es in Richtung Refrain geht, lässt der Sänger dabei an Grunge-Vertreter wie Layne Stayley denken, ohne dabei ganz die gleiche Klasse zu erreichen. Trotzdem passt dieser grungige Einschlag überraschend gut zum ansonsten sehr modernen Sound der Platte und sorgt dafür, dass ich mich direkt wohl fühle.
Noch besser wird es sogar mit den folgenden 'Offended' und 'Malignant Friend', die beide mit einer ordentlichen Portion Dissonanz spielen, dabei aber mächtige Riff-Wände auftürmen und schlussendlich erneut von flehenden Gesang und brutalen Screams veredelt werden. Danach nutz sich das Rezept der Amerikaner allerdings doch ein wenig ab, denn trotz einer Djent-Schlagseite können 'Terrifier' und auch 'Vacant' nicht mit den eröffnenden Minuten der Scheibe mithalten. Erst 'Blackwater Mountain', das die Jungs geschickterweise auch als Single ausgekoppelt und mit einem Video versehen haben, lässt mich wieder richtig aufhorchen, denn mit seinem melancholischen Vibe und erneut einer grandiosen Gesangsleistung, ist der Song in meinen Ohren der Höhepunkt des Langspielers. Wo wir beim Thema aufhorchen sind, selbiges muss man auch angesichts der starken Produktion von LAMB OF GOD-Produzent Machine, der "Misery Loves You" einen mehr als amtlichen und wuchtigen Sound verpasst hat.
Insgesamt hat BENEATH THE HOLLOW damit eigentlich alles beisammen, um sich auch auf dieser Seite des Atlantiks zu behaupten. In meinen Ohren kann der Vierer zwar noch nicht ganz mit den ganz großen Namen mithalten, doch mit einer etwas höheren Dichte an Volltreffern und etwas mehr Abwechslung könnte uns mit dem nächsten Langdreher ein ordentlicher Modern-Groove-Metal-Brocken ins Haus stehen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs