BERSERKER (LIT) - Dark Worlds Collide
Mehr über Berserker (LIT)
- Genre:
- Female Fronted Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.06.2016
- Intro
- Dark Worlds Collide
- Warhell
- Madness Machine
- The Day Human Died
- Wolf
- Prelude
- Viking Ship
Bandname und Cover führen in die Irre!
Der Name BERSERKER und das Artwork von "Dark Worlds Collide" lassen auf eine eher extreme Metal-Spielart schliessen. Extrem ist hier aber nichts. BERSERKER ist eine junge Metal-Band mit Sängerin, die sich von Vilnius/Litauen aus anschickt internationale Aufmerksamkeit zu gewinnen und dabei auf einem dicht gedrängten und leider durch viele Klischees kritisch beäugten Genrepfad wandelt: Sie versucht sich mit melodisch-symphonischem Metal. Und auch der BERSERKER-Zug fährt hier voll auf vor-geebneten Genre-Schienen. Flächige Synthies umspülen die Riffs, elfengleicher aber nicht allzu hoher Frauen-Gesang wird durch gelegentliche Growls konterkariert und simple Melodien und Refrains drängen einen fast permanent dazu, mitzupfeifen, ob man das nun will oder nicht.
Der eröffnende Titelsong gefällt mir ob seines voluminösen, tiefergelegten Riffings und vieler melodischer Spielereien auf Keyboard und Gitarre noch ziemlich gut. Doch in der Folge begibt man sich auch immer mal wieder in musikalische No-Go-Zonen. Die synthetische naive Flöten-Melodie bei 'Warhell' hat bei einem Schlaflied für unsere Kleinen Berechtigung, nicht aber bei einem Lied über die Höllen des Krieges. 'Fire' auf 'Desire' reimen sollte auch in Litauen unter Strafe gestellt werden und führt automatisch zu einem Punkt Abzug. Bei den Songtiteln allgemein könnte man kreativer sein. Gewitter und Wellenrauschen von der Naturgeräusche-CD sind sowieso out und mittlerweile eher Stimmungs-Killer.
Trotz dieser offenhörlichen Platitüden gefällt mir diese Debüt-CD im Großen und Ganzen ganz gut. Besonders Sängerin Agnieška hat Potential, vor allem wenn sie Power und einen Hauch von Mystik in ihre Stimme legt. Ihr besonderes Charisma gilt es in Zukunft herauszuarbeiten. Dabei wird sicher auch helfen, allzu ausgelutschte, "folkige" Symphonic-Metal-Phrasen zu vermeiden und weniger den Idolen nachzueifern. Denn vieles klingt mir zu offensichtlich nach IRON MAIDEN (Melodische Leads), ORDEN OGAN (Refrains) oder frühen NIGHTWISH. Das ist zwar alles nett anzuhören, aber keine Alternative zu den Originalen. Und Growls brauche ich bei so einer Musik eh nie.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker