BESOMORA - Delusional Monster
Mehr über Besomora
- Genre:
- Death Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 15.12.2023
- Vagabond
- No Remorse
- Mass Starvation
- Beyond Atrocity
- Suffocate Me
- The End Of ...
Kurzrille mit guten Ansätzen, aber noch ohne die großen Kompositionen.
Hinter dem etwas eigentümlichen Namen BESOMORA verbirgt sich eine vierköpfige Newcomerband aus Australien, die heuer versucht, auch auf der anderen Seite des Planeten mit ihrem Debütalbum "Delusional Monster" die Metalfans für sich zu gewinnen. Gegründet im Februar 2021 von Vlad Martynov (Gitarre/Gesang) und Daniel Zolotic (Schlagzeug), ergänzen inzwischen Zeus Wijetunga am Bass und Gitarrist Matt Perkins die Bandbesetzung, die in ihrem Heimatland schon mit Größen wie BE'LAKOR oder THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA auf der Bühne stand. Doch was bietet uns das Quartett auf seinem Erstling denn nun musikalisch eigentlich an? Und reicht die Qualität aus, um sich in der dicht besiedelten europäischen Metalszene durchzusetzen?
Bevor wir uns aber den musikalischen Wurzeln widmen, muss ich erst einmal die Kategorisierung als Album in Frage stellen, denn schlappe sechs Songs und weit unter einer halben Stunde Spielzeit gehen für mich maximal als EP durch. Aber genug gesagt zum Preis-Leistungs-Verhältnis, ab jetzt geht es um die Musik und da bieten die Australier uns primär Death Metal mit dezent melodischer Ausrichtung und einer modernen Schlagseite an. 'Vagabond' eröffnet die EP dabei mit eher klassisch veranlagtem Todesstahl, dessen reibende Gitarrenharmonien sich gerne bei Chuck Schuldiners Flagschiff DEATH bedienen, während das folgende 'No Remorse' deutlich mehr in Richtung Melodic Death Metal schielt, hier aber die etwas mehr vom Bay-Area-Thrash inspirierte Richtung einschlägt. Dank einiger cooler Gitarrenleads, gerade in der Strophe, geht die Nummer gleichzeitig auch als erster Höhepunkt der EP durch, auch wenn mir der letzte Kick fehlt, um den Track zu einem kompletten Volltreffer zu machen.
Wo wir gerade von Thrash Metal sprechen, selbiger fegt bei 'Mass Starvation' durchaus hörbarer durch den Bandsound, präsentiert sich die groovige Gitarrenarbeit doch deutlich inspiriert von SEPULTURA und TESTAMENT, womit sich der Song als zweiter Anspieltipp aufdrängt. 'Beyond Atrocity' und 'Suffocate Me' kommen danach aber nicht mehr richtig aus den Startblöcken, sondern wirken mit ihrem bemüht vetrackten Aufbau etwas zusammengestückelt, auch wenn hier erneut vereinzelt eingestreute starke Gitarrenleads zumindest dafür sorgen, dass wir es nicht mit reinem Füllmaterial zu tun haben. Gleiches kann ich vom recht belanglosen instrumentalen Rauswerfer 'The End Of ...' nicht behaupten, denn dieser hätte schlicht und ergreifend einer Kürzung zum Opfer fallen können und fügt nicht unbedingt etwas Bedeutendes zum Gesamtwerk hinzu.
Selbiges präsentiert dann insgesamt auch eine Band, die handwerklich durchaus einiges an Potential mitbringt, gleichzeitig aber im Dschungel der eigenen musikalischen Vorbilder noch nach dem wiedererkennbaren Bandsound sucht. Für mich persönlich liegt der richtige Weg in die Zukunft dabei in den melodischeren und vermehrt von DEATH inspirierten Parts, denn hier hat BESOMORA, zumindest in meinen Augen, ihre stärksten Momente auf "Delusional Monster".
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs