BESTIA ARCANA - To Anabainon Ek Tes Abyssu (Re-Release)
Mehr über Bestia Arcana
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Debemur Morti / Soulfood
- Release:
- 23.03.2018
- Cup Of Babylon
- The Poison Of Mannaseh
- The Pit Of Sheh-ohl
- Feverwind
- Shepherd Of Perdition
Ein richtig dreckiges Okkult-Biest.
Eigentlich ist dieses Album eine ziemlich innovative Interpretation schwarzmetallischen Chaos' in einem Setting, das der Szene so nah, dann aber auch wieder unglaublich fern ist. Als die Musiker von NIGHTBRINGER irgendwann entschieden, bei BESTIA ARCANA noch einen Schritt weiter zu gehen und die Strukturen des typischen Underground-Black-Metals völlig zu verzerren, war das Verständnis auf Seiten vieler Anhänger erst einmal nicht gegeben. Sieben Jahre sind seither vergangen, in denen der Kritikerliebling "To Anabainon Ek Tes Abyssu" zwar immer noch irgendwo im Orbit schwirrte, in denen sich aber nur die wenigsten ein weiteres Mal herantrauten, das Debütalbum dieser Truppe aus Colorado noch einmal genauer zu analysieren - denn unterm Strich sind die Lärmorgien wesentlich anspruchsvoller, als sie beim ersten Mal klingen.
Nachdem die Herren im vergangenen Jahr mit "HolókaustoN" einen weiteren Silberling eingeprügelt hatten, entflammte auch das Interesse am Erstling wieder. Und BESTIAA ARCANA zögerte nicht lange und konnte das neue Label überzeugen, die Scheibe ein weiteres Mal in die Hörerschaft zu tragen. Und an diesem Punkt sind wir nun angelangt.
Musikalisch ist "To Anabainon Ek Tes Abyssu" ein unglaublich schwerer Brocken, der auch sieben Jahre später nicht wirklich entschlüsselt ist. Das stringente, halbwegs doomige 'Cup Of Babylon' ist bereits ein Fest für Freunde des Okkulten, wenngleich dr Song noch nicht ganz so chaotisch wirkt wie die darauf folgenden Nummern. Doch das noisige 'The Poison Of Maannaseh' und das komplett verzerrte, absolut befremdliche 'The Pit Of Sheh-ohl' zeigen im direkten Anschluss, das selbst der gemeinste Black-Metal-Bastard nicht zwingend nur Verrohung, sondern auch einen musikalischen Anspruch mitbringen kann, der in diesem Fall auch noch mit vielen genrefremden Zutaten gewürzt wird. Nebst einer ständigen Annäherung an den Industrial-Sektor gibt es Noise-Fragmente, vereinzelte Sludge-Gitarren und ein völlig entfremdetes Ambient-Arrangement im abschließenden 'Shepherd Of Perdition' - nicht zwingend unglaubliche Verknüpfungen, in der hier gewählten Symbiose aber ein steter Risikofaktor, der Verfechter nachvollziehbarer Strukturen sofort zur Überforderung führt.
Doch auch Liebhaber des Experimentellen werden ihre Zeit brauchen, bis sie mit BESTIA ARCANA tatsächlich warm werden. "To Anabainon Ek Tes Abyssu" ist biestig, dreckig, verworren und gemein. Aber noch viel wichtiger: Die Platte ist verdammt kreativ!
Anspieltipps: The Pit Of Sheh-ohl, Shepherd Of Perdition
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes