BESVäRJELSEN - Atlas
Mehr über Besvärjelsen
- Genre:
- Melodic Stoner Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Magnetic Eye Records
- Release:
- 27.05.2022
- The Cardinal Ride
- Acheron
- Clouds
- House Of The Burning Light
- Paradise
- Digerliden
- Descent
- Celestial
- Obscured By Darkness
- Divided Ends
Erwartungen erfüllt.
BESVÄRJELSEN ist eine Band, auf die ich durch das letztjährige SkogsRÅrocken Festival in Schweden aufmerksam wurde. Der Name der Band lautet in deutscher Sprache "die Beschwörung". Mit der Einordnung ihrer Musik in typische Genresparten mag man gar nicht beginnen,so vielfältig sind die Einflüsse. Ursprünglich kommt BESVÄRJELSEN wohl aus der Stoner-Doom-Ecke, mir erscheint sie in erster Linie als Rockband, welche darüber hinaus zum Beispiel Folk, Progressive und Punk ankratzt.
Als Liveband absolut überzeugend, stellte sich mir mit "Atlas" die Frage, ob sie ihre Energie, welche die Formation aus Stockholm auf der Bühne versprüht, auch über ein Studioalbum transportieren kann. Dies ist das zweite Album der fünfköpfigen Kombo, deren Mitglieder allesamt, ausgenommen der Sängerin Lea Amling Alazam, schon Erfahrungen in Bands wie beispielsweise DOZER, THE MIST OF AVALON und AFGRUND sammelten. Vor "Atlas" hat die 2014 gegründete Band drei EPs namens "Villfarelse", "Exil" und "Frost", sowie in 2018 das Album "Valmo" veröffentlicht.
Das neue Album beinhaltet zehn Tracks, die, bis auf das anfangs noch gewöhnungsbedürftige sechste Lied und das im Kontext unpassende Trompeten-Interim an achter Stelle, gut ins Ohr gehen. Gewöhnungsbedürftig ist 'Digerliden', weil die Verbindung zwischen Schlagzeug und Gitarren einerseits und dem Gesang andererseits zu Beginn schwieriger zu fassen ist, als bei den übrigen Songs. Im Übrigen hat man eine feine Auswahl diverser Rocksongs vom begrüßenden, sogleich losrockenden 'The Cardinal Ride' über das folkangehauchte 'Acheron', das emotionalere 'Clouds', das schwer rockende, nach dem oben genannten Interim kurz aufschreckende 'Obscured By Darkness' bis hin zum mitreißenden Finale in 'Divided Ends', bei dem man gut in Bewegung geraten kann.
Dazwischen gibt es noch 'House Of The Burning Light' mit seinem herausstechenden hohen Ton im düsteren Rockgebilde. Der Text verleitet zum Mitsingen. Ein Track, der live sicherlich super funktioniert, da er die entsprechende Atmosphäre bereits in sich trägt. Das fünfminütige 'Paradise' eröffnet mit Gitarrensoli und halb entspannter Stimme, wodurch man geneigt ist, genauer auf den textlichen Inhalt zu achten. Das Gitarrenspiel wird in der zweiten Hälfte noch ausgefeilter und die Stimme kräftiger. Der siebte Albumtitel startet ruhiger mit leichten Gitarrenklängen und schön vorgetragenen Lyrics. Der Schlagzeuger schafft es, die Melodie akzentuiert zu stützen. Die später auftretenden Gitarrenriffs sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern.
Um meine eigene vorangestellte Frage zu beantworten, meiner Meinung nach legt BESVÄRJELSEN bei Auftritten noch eine Schippe obendrauf, doch das Album passt bestimmt auch gut auf Autofahrten und zu anderen Gelegenheiten. Die Musiker verstehen ihr Handwerk und der ansprechenden, bluesrockigen Stimme der Sängerin, die einiges an Abwechslung bietet, kann man sich kaum entziehen. Nicht umsonst durfte die Band im Sommer 2018 in Schweden vor DEEP PURPLE die Konzertbesucher anheizen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt