BEYOND FALLEN - Lost In The Shadows
Mehr über Beyond Fallen
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Hellion Records
- In Avanti A Nerezza
- Lost In The Shadows
- Concrete Lucifer
- The Lowest Point
- Bringing Out The Dead
- Mask Of Deception
- Fuel The Fire
- Chasing Infinity
- A Stranger's Stare
- The Rise Of The Fallen
Der Fünfer aus Pennsylvania hat im Jahre 2004 schon mit einer Mini-CD im Underground für etwas Furore gesorgt. Aber wie so häufig, ist es BEYOND FALLEN trotz sehr guter Resonanzen seitens Presse und Fans nicht gelungen, einen ordentlichen Plattendeal an Land zu ziehen. Immerhin haben sich nun Hellion Records erbarmt und den ersten, selbst gebastelten Longplayer in ihr Programm aufgenommen und die Truppe obendrein zum nächsten Headbangers-Open-Air eingeladen. Dort wird die Kapelle beweisen können, dass ihnen das gemeinsame Auftreten mit solchen Größen wie OVERKILL und W.A.S.P. etwas gebracht hat.
Werfen wir nun ein paar Ohren in "Lost In The Shadows" und stellen schnell fest, für welche Fangemeinde hier musiziert wird: Die beiden Klampfer Steve Jasvilewicz und Mike Johnson nageln auf dem vorliegenden Werk ein paar gnadenlos mitreißende Gitarrensalven in die Gehörgänge all jener, die gern auf leicht thrashigen US Metal steil gehen. Schimmern doch sowohl FORBIDDEN wie auch VICIOUS RUMORS oder EIDOLON durch die Kompositionen. Versehen mit dem schönen Flair der alten Schule donnern hier neun sehr gute Portionen der eben beschriebenen Stilistik aus den Boxen. Lediglich 'Concrete Lucifer' erschreckt den ewig Gestrigen mit recht modernen Elementen, die in einem verzerrten Gesang ihren negativen Höhepunkt finden.
Dieser ist in jenem konkreten Fall als besonders schwerwiegendes Manko anzusehen, weil man doch mit Joe Karavis einen extrem talentierten Sänger in seinen Reihen beherbergt. Dieser sympathische Glatzkopf jongliert auf dem restlichen Album mit Dickinson'schen Tonleitern und macht dabei eine enorm gute Figur. Allein das siebenminütige 'The Lowest Point' offenbart, welche Qualitäten in dieser Lunge stecken.
Aber auch die anderen Kompositionen lassen nichts anbrennen und sind allesamt so angelegt, dass sie in einer Livesituation das Publikum zum rotieren bringen sollen. So unterlegt die extrem gut eingespielte Rhythmussektion in Person von Chuck Donahue (bs.) und Tom Carden (dr.) die Riffattacken der beiden Saitenschwinger mit dominanter Wucht und sorgt so für die nötige Dynamik im Hintergrund. Wer beim relativ melodischen Titelsong noch glaubt, BEYOND FALLEN könnten auch mal in die Jodel-Falle tappen, wird beim Genuss solcher Hackbretter wie 'Fuel The Fire' erfreut die Luftgitarre einstöpseln. Stakkato-Rhythmen und ein extrem energischer Gesang sorgen (nicht nur) bei dieser Nummer für eine Vollbedienung in Sachen Power Metal.
Hatte ich es eben schon angesprochen, muss ich hier noch einmal explizit auf die ganz besonderen Qualitäten des besagten Titelsongs eingehen. Was BEYOND FALLEN hier in Sachen Melodien aus den Ärmeln gezaubert haben, wird wohl nicht nur mich total begeistern. Unterlegt von diesem allgegenwärtigen Drumgewitter verzaubern sowohl die Klampfen, wie auch die Gesangslinien die Ohrmuscheln mit solch herrlichen Melodien, dass man diesen Song unweigerlich auf seinen imaginären Zettel "für Anwärter der besten zwanzig Songs des Jahres" notieren möchte.
Ich bin mehr als gespannt auf das Live-Ereignis im nächsten Juli und kann allen Freunden oben genannter Kapellen nur dringend raten, diese Scheibe schnellstmöglich zu verhaften. Lediglich die Aufmachung dürfte beim nächsten Mal ein wenig aufgemöbelt werden. Ein liebloses Einlegeblatt ohne Texte ist für heutige Maßstäbe dann doch etwas wenig. Solange die Mucke aber so herzerfrischend grandios klingt, ist mir das relativ schnuppe.
Anspieltipps Lost In The Shadows; The Lowest Point; Bringing Out The Dead; Fuel The Fire
- Redakteur:
- Holger Andrae