BEYOND INSANITY - Beyond Insanity (EP)
Mehr über Beyond Insanity
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Release:
- 08.01.2010
- My Way Of Life
- Psycho(Path)etic
- Sorry
- Gone
- Skin Cemetary
Erste EP der französischen Death-Metal-Band BEYOND INSANITY mit historischem Hintergrund.
Edward Theodore Gein, genannt Ed Gein, war ein amerikanischer Serienkiller, der in den 50er-Jahren mindestens zwei Frauen umbrachte, Gräber schändete und sich aus Leichenteilen Kleidungsstücke und Gesichtsmasken aus getrockneter Haut anfertigte. Dieser abscheulichen Historie haben sich die Franzosen BEYOND INSANITY angenommen und als lyrisches Konzept verarbeitet. Nicht ganz neu, inspirierten die Taten und der Geisteszustand Geins nicht nur bereits etliche Death-Metal-Bands, sondern wurden auch als Grundlage für zahlreiche Splatterfilme wie "Texas Chainsaw Massacre" oder auch "Schweigen der Lämmer" genutzt. Soweit zur Geschichte und dem gebrüllten Wort. Bei der akustischen Umsetzung hat sich das Quintett aus Perpignan dem modernen, technischen Death Metal verschrieben. Der perfekte morbide Soundtrack.
BEYOND INSANITY brennen kein Geschwindigkeitsfeuerwerk ab, sondern setzen vermehrt auf Mid-Tempo- und Half-Time-Rhythmen. Die Gitarristen Fox und David zelebrieren genüsslich tiefer gelegte Akkorde, arbeiten überwiegend mit Singlenotes und verzichten dafür auf richtige Riffs. Auch im Solobereich halten sich die Jungs vornehm zurück und kommen maximal mit Geräusch- oder schrägen Melodiesoli um die Ecke. Schlagzeuger Jeremy lässt seine flinken Füße fasst die kompletten fünfundzwanzig Minuten in einem atemberaubenden Tempo über die Pedale fliegen und erinnert bei vielen Fills an Dave Lombardo. Insgesamt klingen mir die fünf Songs der EP jedoch etwas zu gleichförmig und abgehackt. Es möchte kein rechter Fluss aufkommen. Vielleicht wäre es mal angebracht, einen Song einfach laufen zu lassen, anstatt ihn durch ständige Breakdowns oder rhythmische Verschiebungen zu unterbrechen.
Sänger Simon schreit und brüllt sich die Seele aus dem Leib und macht vor allem in den tiefen Lagen eine enorm gute Figur. Gelegentlich möchte er mit gesprochenen Passagen etwas auflockern und noch eine weitere Farbe mit ins Spiel bringen, was aber völlig nach hinten losgeht. Diese Sing-Sprechstimme ist richtig schwach und sollte man in Zukunft deutlich überarbeiten. Auch in Sachen Produktion könnten BEYOND INSANITY noch eine Schippe drauflegen, denn vor allem das Schlagzeug klingt noch nicht gewaltig genug. Das dürfte aber bei der ersten Vollproduktion, die gerade in der Mache ist, schon behoben sein, denn mit Tue Madsen hat man einen absoluten Fachmann dafür gewinnen können. Wir dürfen gespannt sein.
Die vorliegende EP der Franzosen BEYOND INSANITY ist extrem und enorm anstrengend. Eine komplette Produktion würde ich bei aktuellem Stand wahrscheinlich nicht durchstehen. Trotzdem knallt es ordentlich und Liebhaber des modernen Death Metal dürfen gerne mal ein Ohr riskieren. Schaden kann es nicht.
Anspieltipps: Sorry, Skin Cemetary
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach