BEYOND THE BLACK - Hørizøns
Mehr über Beyond The Black
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Airforce 1 Records / Universal Music
- Release:
- 19.06.2020
- Horisons
- Misery
- Wounded Healer
- Some Kind Of Monster
- Human
- Golden Pariahs
- Marching On
- You're Not Alone
- Out Of The Ashes
- Paralyzed
- Coming Home
- I Won't Surrender
- Welcome To My Wasteland
Ein fantastisches und zeitgemäßes Stück Symphonic Metal
An BEYOND THE BLACK scheiden sich die Geister. Viele vermeintlich "echte" Metalheads kritisieren die Band und ihre Frontfrau Jennifer Haben aufgrund der Entstehung der Band, die nicht den üblichen Weg aus dem Underground heraus hinlegen musste, um erfolgreich zu sein. Diese Kritiker fühlten sich dann vor dem Album "Heart Of The Hurricane" in ihrer Ablehnung bestätigt, weil, abgesehen von der Sängerin, die komplette Instrumentalbesetzung ausgetauscht wurde. Als dann Jennifer Haben auch noch in der 2019er Staffel der VOX-Sendung "Sing meinen Song - das Tauschkonzert" mit Popgrößen wie Michael Patrick Kelly oder Johannes Oerding auftrat, war der "Kommerz"-Aufschrei noch lauter als zuvor. Für viele Andere, und da zähle mittlerweile auch ich dazu, zählt einzig und alleine nur die Musik von BEYOND THE BLACK. Und für diese Fans stellt sich nur eine Frage: Hat sich Jennifers Teilnahme an der TV-Show auf die Musik ausgewirkt? Denn die Versuchung könnte durchaus groß gewesen sein, die neue Bekanntheit Jennifers zu nutzen und mit Radio-tauglicher Musik auch der breiten Masse gefallen zu wollen.
Aber in diesem Punkt will ich direkt Entwarnung geben. Zwar ist "Hørizøns" poppiger geworden, als es noch "Heart Of A Hurricane" war, aber das heißt nicht, dass BEYOND THE BLACK auf allen Radiosendern unseres Landes rauf und runter laufen wird. Denn "Hørizøns" bietet den Fans in erster Linie auch weiterhin Symphonic Metal mit Ohrwurm-Garantie. Man hört in den meisten Songs noch immer die musikalische Nähe zu NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION an. Darüber hinaus wagt man aber auch Schritte in neue Gefilde, wie beispielsweise in der ersten Singleauskopplung 'Misery', die weniger metallisch, aber immer noch rockig und symphonisch klingt.
Ich hatte durchaus befürchtet, dass sich Jennifer mit einem ihrer Mitmusiker aus der TV-Show zu einem gemeinsamen Song zusammengeschlossen hat. Diese Befürchtung hat sich jedoch nicht bewahrheitet. Obwohl es auf dem Album mit 'Wounded Healer' tatsächlich ein Duett zu hören gibt. Allerdings hat sich Jennifer nicht mit Michael Patrick Kelly, Johannes Oerding oder Jeannette Biedermann zusammengetan, sondern sich metallische Verstärkungin Person von Elize Ryd von AMARANTHE besorgt. Man darf gespannt sein, ob es den Song auch auf der kommenden Double-Headliner-Tour von BEYOND THE BLACK und AMARANTHE als Duett zu bestaunen geben wird.
"Hørizøns" verfügt über viele schöne Melodien und Refrains, die sich in die Gehirnwindungen fräsen. Das für mich beste Beispiel dafür ist 'Some Kind Of Monsters', dessen Refrain mich seit dem ersten Hören nicht mehr losgelassen hat. Es würde mich massiv wundern, wenn dieser Track zukünftig nicht zum festen Repertoire auf BEYOND THE BLACK-Konzerten gehört. Auch die Ballade 'Human', bei der eine Akustik-Gitarre zum Einsatz kommt, ist einfach schön und ein krasser Gegensatz zu meinem Album-Highlight 'Golden Pariahs', das um einiges elektronischer aber auch um vieles härter daherkommt als der Rest des Albums. Die Hitdichte ist so unfassbar groß, dass man schon fast zwischendurch einige Hits vergisst. So geht es mir beim Schreiben des Reviews gerade mit 'You're Not Alone', bei dessen Beginn ich einen "Ach ja, der ist ja auch auf diesem Album"-Moment hatte.
Was ich bislang noch gar nicht gewürdigt habe (Asche auf mein Haupt), ist der unfassbar starke Gesang von Jennifer. Ihre Stimme ist einfach nur stark, abwechslungsreich und jederzeit in der Lage, den Hörer zu fesseln und auch emotional zu binden.
Es ist absolut nicht ausgeschlossen, dass BEYOND THE BLACK einen weiteren großen Bekanntheitsschub bekommen wird, was tatsächlich auch noch an Jennifers TV-Auftritt liegen kann. Aber in erster Linie wird es einfach an den starken Songs auf "Hørizøns" liegen. Wer die Kritikpunkte bezüglich der Entstehungsgeschichte der Band hinter sich lassen kann und sich nur der Musik hingibt, der wird ein absolutes Highlight des modernen Symphonic Metals finden.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Mario Dahl