BEYOND THE BRIDGE - The Old Man & the Spirit
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2012
Mehr über Beyond The Bridge
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers Records S.R.l. (Soulfood)
- Release:
- 20.01.2012
- The Call
- The Apparition
- Triumph Of Irreality
- The Spring Of It All
- World Of Wonders
- The Primal Demand
- Doorway To Salvation
- The Struggle
- The Difference Is Human
- Where The Earth And Sky Meet
- All A Man Can Do
Hoher Anspruch an ein Debüt, aber das Experiment glückt!
Progressive Metal aus deutschen Landen, für mich immer eine leckere Sache, der ich mich gerne annehme. Aber BEYOND THE BRIDGE machen es mir schwer. Verdammich noch eins, woran liegt das nur? Aber wie heißt es so schön: "what's in a name?" Genau, man muss wohl erst über die Brücke gehen, und diese heißt: Gebt "The Old Man & The Spirit" unbedingt mindestens fünf Durchläufe, bevor ihr urteilt.
Denn die Musiker verlangen viel von sich und auch vom Hörer. Die Kompositionen sind lang und verschachtelt, manchmal an der Grenze zum Überladenen, die instrumentalen Parts sind gelegentlich fast schon progressiv um ihrer selbst Willen, so als ob die Musiker der Band unbedingt zeigen will, was sie können. Beispiel gefällig? 'Triumph Of Irreality' wechselt von frickelig zu gefühlvoll zu frickelig. Das ist ganz sicher keine leichte Kost. Und das obwohl der Track ganz klasse ist!
Und natürlich geht es auch textlich und konzeptionell - ja, es ist natürlich ein Konzeptalbum mit einer langen, melancholischen Geschichte - nicht immer direkt und einfach zu. Ja, klassischer Progstoff, den die einen als anregend und intensiv empfinden, und die anderen einfach nur als anstrengend. Aber die Kombination aus den Stimmen von Herbie Langhans (hieß so nicht mal eine berühmtes deutsches Auto im Fernsehen?) und Dilenya Mar variieren die schon schönen Gesangsmelodien geschickt und sorgen sofort bei mir dafür, dass ich zur ersten Gruppe gehöre.
Wie es sich für ein solches Album gehört, muss man es einfach als Gesamtkunstwerk betrachten. Die Zwischenspiele verbinden geschickt einzelne Songs, machen Übergänge fließend, setzen instrumentale Tupfer zwischen die vertrackten Kompositionen. Der Härtegrad liegt dabei in der Nähe von DREAM THEATER im ganzen Spektrum zwischen 'Wait For Sleep' in ' The Spring Of It All' und 'Dark Eternal Night' in 'Doorway To Salvation'. Ich nehme an, diesen Vergleich wird mit die Band verzeihen, aber es beschreibt am besten das Spektrum, das der alte Mann und sein Geist durchstreifen müssen, um am Ende im bombastischen 'All A Man Can Do' Frieden zu finden.
Ja, ganz feines Prog-Kino. Und bitte nicht vergessen: Fünfmal laufen lassen. Dann wird aus dem Fragezeichen ein Ausrufezeichen und aus der 7 eine 8. Ich habe das Gefühl, selbst da ist noch Luft nach oben, aber ich muss die Note abgeben. Ich muss den Frankfurtern daher dringend ein "Gut gemacht" zurufen. Fast das spannendste Album dieses Monats!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger